Bronchiektasie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Bronchiektasen bezeichnet man in der Medizin sackförmige oder zylindrische Ausweitungen der Atemgangswege (Bronchien). Dieser Zustand wird auch Bronchiektasie genannt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ätiologie
Es gibt eine angeborene und eine erworbene Form der Bronchiektasen.
- Angeborene Bronchiektasen können auf ein Lungensegment oder einen Lungenlappen begrenzt sein. Auch generalisiertes Vorkommen wird beobachtet, meist in Zusammenhang mit anderen Defekten (beispielsweise beim Kartagener-Syndrom).
- Erworben werden Bronchiektasen durch akute (Masern, Keuchhusten) oder chronische Entzündungsvorgänge (beispielsweise Bronchitis) oder durch Lungenkrankheiten, die zu einer teilweisen Verlegung der Atemgangswege führen.
[Bearbeiten] Klinik
Leitsymptome sind Husten und großvolumiger („maulvoller“) Auswurf, der süßlich-fade oder faulig riecht und sich im Glas typischerweise in drei Schichten absetzt: einer schaumigen Oberschicht, einer serösen Mittelschicht und einem zähen Bodensatz.
[Bearbeiten] Komplikationen
Als Komplikationen sind Lungenentzündungen, Pilzansiedlungen in der Lunge und bakterielle Absiedlungen in anderen Organen bekannt. Auch Bluthusten (Hämoptyse) kann auftreten. Langfristig kann sich ein Cor pulmonale entwickeln.
[Bearbeiten] Diagnose
Die Krankheit wird festgestellt durch die typische Klinik und ggf. durch eine Bronchoskopie oder bildgebende Verfahren (Röntgen, MRT).
[Bearbeiten] Therapie
Als primäre Maßnahmen kommen tägliche „Bronchialtoilette“ (Abhusten des Schleims in Knie-Ellenbogen-Lage), Inhalation von Solelösungen und ggf. Antibiose in Frage. In geeigneten Fällen können Bronchiektasen auch chirurgisch entfernt werden.
[Bearbeiten] Quellen
Gerd Herold: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 1992 ff.
[Bearbeiten] Weblinks
[1] Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie zu Bronchiektasen
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! |