Brotkopf
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Das Geschlecht der Brotkopf ist erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1017 belegt. Darin verleiht der Bischof von Basel einem Remigius Brotkopf das Recht auf Geldleihe. Das könnte auf eine jüdische Abstammung der Familie hinweisen, die aber bislang nicht nachgewiesen werden konnte. Die Brotkopf beteiligten sich rege am Stadtleben von Basel - in den Stadtbüchern erscheinen Ämter in Zünften und Regierung. Ab etwa 1150 war die Familie im Gewürzhandel aktiv.
Ein Zweig der Familie bediente vom 12. bis zum 15. Jahrhundert das Amt des Landvogtes des Bezirks Waldenburg. Sie bauten die Burg Kreuzstein zu einem bedeutenden hochmittelalterlichen Zentrum aus.
In der Zeit der Reformation schlug sich die Familie auf die Seite der Altgläubigen. Ein Isaak Brotkopf lieferte sich ein Streitgespräch mit dem Basler Reformator Johannes Oekolampad. Aufgrund ihres politischen Engagements musste die Familie Basel verlassen und ließ sich in der elsässischen Stadt Colmar nieder.
Dort sind weitere Tätigkeiten im Handel nachgewiesen. Im 18. Jahrhundert kehrte ein Teil der Familie nach Basel zurück und war Mitgründer eines Unternehmens der frühen Seidenbandindustrie, "Debussy et Brotkopf assign.". Die Firma ging später, nach mehreren Fusionen und Zukäufen, in einem Unternehmen der Farbenindustrie auf.
Im 19. Jahrhundert änderten immer mehr Angehörige der Familie ihren Namen in Brodmann. Ein bedeutender Vertreter der Familie im vergangenen Jahrhundert war der Journalist und Regisseur Roman Brodmann aus Binningen bei Basel.