Brunnenfaden
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Brunnenfaden | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crenothrix polyspora | ||||||||||||
Cohn, 1870 |
Der Brunnenfaden (Crenothrix polyspora) wurde 1870 von einem der Gründungsväter der modernen Bakteriologie, Ferdinand Cohn, entdeckt.
Im Mikroskop ist der Brunnenfaden durch seine Gestalt leicht von anderen Bakterien zu unterscheiden. Bislang ist es nicht gelungen zu bestimmen, mit welchen anderen Bakterien er verwandt ist. Analysen der 16S rRNA-Sequenz des Brunnenfadens deuten darauf hin, dass das Bakterium eigentlich der Gattung Methylobacter zuzuordnen ist.
Das Bakterium zeichnet sich dadurch aus, dass es lang fadenförmig wächst, zu Verklumpung neigt und dadurch auch mit freiem Auge wahr genommen werden kann.
Bei Befall von Leitungssystemen können Rohre und Siebe massiv verstopft werden. Historisch nachgewiesen sind z.B. Fälle in Berlin und Rotterdam, wo die Bakterien noch an den Entnahmestellen der Haushalte nachgewiesen wurden. Darüber hinaus färbt das Bakterium das Wasser rötlich bis blutrot und macht es dadurch ungenießbar. Das Bakterium selbst gilt allerdings nicht als Krankheitserreger.
Wissenschafter des Wiener Instituts für Mikrobielle Ökologie konnten erstmals nachweisen, dass das Bakterium das Treibhausgas Methan verwerten kann[1].