Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft
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Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. (BDE) mit Sitz in Berlin und einem Büro in Brüssel ist mit rund 750 Mitgliedsunternehmen die stärkste Vereinigung der deutschen Entsorgungs-, Recycling- und Wasserwirtschaft und auch europaweit der größte Verband der Branchen.
Alle großen privaten Entsorgungsunternehmen sind Mitglieder im BDE. Mit den beiden Marktführern Remondis und Sulo zählen zwei deutsche Entsorgungsunternehmen zu den zehn größten weltweit. Insgesamt aber ist die Branche sehr regional und mittelständisch geprägt. Im Verband sind auch zahlreiche Unternehmen der Wasserver- und -entsorgung sowie Betriebe der Städtereinigung or-ganisiert.
In den Fachgremien des BDE arbeiten mehr als 500 Fachleute aus den Mitgliedsunternehmen zu Themen aus den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Abfallbehandlungwirtschaft sowie Wasserver- und –entsorgung. Als Arbeitgeberverband ist der BDE Tarifpartner der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für Mantel- und Entgelttarife. Die Fortentwicklung der Ausbildungsberufe in der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft sowie die Weiterbildung, sind seit 1992 in einer eigenen Bildungseinrichtung, dem Entsorga-Bildungswerk eingebunden.
In Bayern besteht als eigenständiger Verband der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V (VBS). Der VBS ist korporatives kooptiertes Mitglied im BDE.
Seit 2004 amtiert BDE-Präsident Peter Hoffmeyer, Vorstandsvorsitzender der Nehlsen AG (Bremen), Vorsitzender der ENTSORGA gGmbH und seit 2006 Mitglied im Präsidium des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Dr. Stephan Harmening ist Hauptgeschäftsführer des BDE, in Personalunion führt er die Geschäfte der ENTSORGA gGmbH und des ENTSORGA-Bildungswerks.
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[Bearbeiten] Gremien
Der BDE ist organisiert durch seine Gremien, in denen mehr als 500 Fachleute arbeiten. Hierzu gehören das Präsidium mit dem Präsidenten und zwei Vizepräsidenten, der Vorstand mit dem Hauptgeschäftsführer, die sechs Regionalverbände mit ihren Regionalverbandsvorsitzenden, Regionalverbandstagungen und Landessprechern, die Arbeitsgruppen und die Mitgliederversammlung.
Das Präsidium wird ständig beraten vom dem FEAD-Vizepräsidenten, den der BDE stellt.
Der BDE hat Arbeitsgruppen gebildet in den Fachbereichen Logistiksysteme, Abfallbeseitigungssysteme, Biologische Behandlungsverfahren, Sonderabfallwirtschaft, Kreislaufwirtschaft, Wasserwirtschaft, und Kleine Tarifkommissionen. Fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppen existieren für EU-Angelegenheiten, Umweltgesetzgebung und Recht, Steuern und Wettbewerb, Arbeitssicherheit und Qualitätsmanagement, Beirat Bildungswesen, BDE-Junioren, Water & Waste International.
[Bearbeiten] Ziele
Hoher ökologischer Standard bei der Abfallentsorgung und –verwertung
Förderung von exportfähiger Zukunftstechnologie
Deregulierung und freie Märkte in der Entsorgungsbranche
Gleichberechtigung privater Unternehmen mit kommunalen Betrieben
Privatisierung und Wettbewerbsgleichheit in der Wasserwirtschaft
Europaweit einheitliche Anforderungen
Förderung von Sekundärroh- und –brennstoffen
[Bearbeiten] Aufgaben in der Wasser- und Kreislaufwirtschaft
Als Fachverband stellt der BDE der Öffentlichkeit fachliche Beiträge, Anregungen und Stellungnahmen zur Verfügung. Er sammelt und verbreitet innovatives Know-how, Erfahrungen und Visionen nach dem Grundsatz: „Aus der Praxis für die Praxis!” Mit seinen inhaltlichen Beiträgen sucht der BDE Lösungsansätze für Gesetze und Verordnungen, technische Vorschriften und Regelwerken. Der BDE stellt Informationsmaterialien und Arbeitsmittel zur Verfügung.
Als Wirtschaftsverband arbeitet der BDE auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen mit Regierung, Parlamenten, Ministerien, Behörden, Ämtern, Parteien, Verbänden, Wirtschaftsvereinigungen, Regierungs- und Nicht-Regierungsorganisationen zusammen.
Als Arbeitgeberverband ist der BDE Tarifpartner der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und schließt regelmäßig Mantel- und Entgelttarife ab. Der BDE fördert die Fort-, Aus- und Weiterbildung mit der Bildungseinrichtung "Bildungswerk der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BwDE)".
[Bearbeiten] Historie
Der BDE wurde am 20. September 1961 in Offenbach/Main gegründet. Er ging aus dem "Verband privater Städtereinigungsbetriebe (VPS)" hervor. Parallel zur Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt mobilisierte Gustav Edelhoff knapp 50 seiner Unternehmerkollegen zur Verbandsgründung.
1986 erfolgt die Namensänderung in "Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft e. V. (BDE)". Den Aufgaben der Städtereinigung stellen sich gleichgewichtig die neuen Tätigkeitsfelder im Entsorgungs- und Recyclingbereich zur Seite.
1996 fusioniert der BDE "Bundesverband Sonderabfallwirtschaft (BPS)". Der Sonderabfallsparte wurde dabei in der Satzung des BDE eine besondere Stellung eingeräumt.
Zum 1. Januar 2000 fusioniert der BDE mit dem "Verband privater Abwasserentsorger e. V. (VpA)". Der Bereich der Wasserwirtschaft wird deutlich gestärkt. Privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen der Wasserver- und -entsorgung engagieren sich nunmehr im neuen "Fachbereich Wasserwirtschaft".
[Bearbeiten] Aktivitäten
Der BDE ist alleiniger Gesellschafter der 1982 gegründeten gemeinnützigen ENTSORGA gGmbH, Berlin. Das jeweilige Präsidium des BDE repräsentiert den Gesellschafter der ENTSORGA. Ihre Aufgabe ist im Sinne des nachhaltigen Umweltschutzes die Förderung der Abfall-, Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft sowie der Städtereinigung. Ihr Aktionsprogramm umfasst die ENTSORGA-Messe, das ENTSORGA-Magazin, ENTSORGA-Congresse, ENTSORGA-Bildungswerk, ENTSORGA-Schriften sowie das ENTSORGA-Messe Ausstellerverzeichnis.
Das seit 1992 bestehende ENTSORGA-Bildungswerk der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BwDE), Berlin bietet branchenspezifische Kurse und Lehrgänge, Workshops und Schulungen an. Mit Veranstaltungen wie Tagungen oder Kongressen werden aktuelle und brisante Themen der Entsorgungsbranche aufgegriffen.
Der BDE ist Mitbegründer und Kooperationspartner des seit 1994 bestehenden ZER-QMS e. V., Köln. Die ZER-QMS ist eine Umweltgutachterorganisation und eine Selbsthilfeorganisation der Entsorgungswirtschaft mit dem Ziel der Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen nach ISO 9001. Mit dem Inkrafttreten der Entsorgungsfachbetriebeverordnung im Jahre 1996 erweiterte sich das Geschäftsfeld der ZER-QMS, die nunmehr sowohl als technische Überwachungsorganisation wie auch im Auftrag von Entsorgergemeinschaften Entsorgungsfachbetriebe begutachtet. Sie ist Zertifizierer für Arbeitssicherheitsmanagementsysteme. Auch die Vertretung in nationalen und internationalen Gremien im Auftrag des BDE sowie die fachliche Begleitung von BDE-Gremien gehört zu den Aufgaben der ZER-QMS.