Bundesvereinigung Sadomasochismus e.V.
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In der Bundesvereinigung Sadomasochismus e. V. (BVSM e.V.) haben sich die verschiedensten Gruppen und Personen der BDSM-Subkultur zusammengeschlossen. Sie versteht sich als Informationsplattform über Sadomasochismus und für sadomasochistisch empfindende Menschen. Außerdem möchte sie bestehende BDSM-Gruppen in ihren Tätigkeiten unterstützen und Kontakte zu anderen Organisationen auf überregionaler Ebene herstellen. Sie ist als gemeinnützig und mildtätig anerkannt, seit dem 19. Februar 2005 Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS) und beim Deutschen Bundestag offiziell als Lobbyverband registriert.
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[Bearbeiten] Ziele
Es ist das Ziel der BVSM e.V. in Deutschland als Plattform zur besseren Koordination der Aktivitäten in der BDSM-Szene beitragen und als größerer Zusammenschluss wirksam für die Interessen von Sadomasochisten eintreten. Die Organisation sieht ihr vorrangiges Arbeitsgebiet in der Vernetzung und aktiven Unterstützung von Gruppen und Initiativen, weiterhin stellt sie Kontakte zu anderen Organisationen auf überregionaler Ebene her.
Ein weiteres Hauptziel besteht darin, Brücken zwischen den verschiedenen Gruppen, Strömungen und Spielarten des Sadomasochismus zu schlagen, Sadomasochisten als Teil der kulturellen und politischen Vielfalt in Deutschland zu fördern und sich für ihre Akzeptanz in der Bevölkerung einzusetzen.
Die BVSM spricht szeneinterne und externe Zielgruppen an und betreibt Information und Aufklärung über Sadomasochismus durch die Bereitstellung von auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmte Informationsmaterialien. Die Informationen für BDSMler umfassen hierbei insbesondere Praxistipps sowie Sicherheitshinweise, während gegenüber der allgemeinen Öffentlichkeit ein Werben um Akzeptanz und der Abbau von Ängsten und Vorbehalten im Vordergrund stehen.
Die dritte wesentliche Aufgabe sind der Organisation sind Interessenvertretung und Lobbyarbeit, hierbei stellt sich die BVSM in der Öffentlichkeit und allgemein Multiplikatoren als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Sie wirbt um Akzeptanz, bietet Hintergrundinformationen und arbeitet hierbei regelmäßig mit anderen Organisationen und gesellschaftlichen Gruppierungen zusammen.
Es ist das langfristige Ziel eine inhaltlich profilierte Vielfalt der bereits bestehenden, häufig überwiegend lokal agierenden BDSM-Gruppen zu fördern, die jeweils ähnliche innere Verhältnisse aufweisen. So soll, ähnlich wie in der Schwul-lesbischen Szene, über ganz Deutschland die Vernetzung der Szene gefördert werden, um so die Möglichkeit der Offenen Kontaktpflege ohne größere Reibungsverluste oder Berührungsängste der lokalen Subkulturen zueinander zu ermöglichen.
Langfristig sollen so ähnlich emanzipierte Lebensverhältnisse für die SMerInnen in Deutschland (später evtl. im gesamten mitteleuropäischen Raum) geschaffen werden wie sie heute bereits teilweise für Homosexuelle existieren.
[Bearbeiten] Struktur
Die Organisation wurde am 31. Mai 2003 in Köln von 41 BDSM-Gruppenvertretern und Einzelpersonen gegründet. Im Jahr 2007 hat die Bundesvereinigung über 200 Mitglieder, darunter etwa 35 Gruppen und Vereine.
Die Organisation versteht sich als Netzwerkplattform die die Bildung überregionaler Strukturen und die Tätigkeit autarker Experten-Arbeitskreise zu Fachthemen unterstützt und fördert. Es existieren Fachgremien zu verschiedenen Themen wie z.B. Kunst&Kultur, Öffentlichkeitsarbeit und Psychologie. In ihrer Funktion als Organisationsbüro koordiniert die Organisation die überregionale Vernetzung regionaler Ressourcen und überregionaler Veranstaltungen (z.B. den BDSM-Kongress).
Die BVSM nimmt keinen direkten Einfluss auf die Arbeit der regionalen Gruppen und der Arbeitskreise und verfolgt das Subsidiaritätsprinzip. Sie wird von Einzelpersonen finanziert und ist damit von keiner Gruppe abhängig.
Die Bundesvereinigung war in den vergangenen Jahren regelmäßig auf großen Veranstaltungen der SM-Szene wie der Folsom Europe in Berlin, der Boundcon, und dem Wave-Gotik-Treffen in Leipzig mit Informationsständen vertreten.
Im Jahr 2007 wird die BVSM einen Kongress für Aktive aus der BDSM-, Lack-, Leder- und Fetisch-Szene ausrichten.