Burgbrunnen
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Ein Burgbrunnen war je nach Lage der Burg oftmals der sowohl hinsichtlich der Erbauungszeit als auch der Errichtungskosten der aufwendigste Bauabschnitt einer Burganlage, der zum Teil mehrere Jahrzehnte dauern konnte.
Der Burgbrunnen diente sowohl in friedlichen Zeiten als wie auch in Belagerungsfällen der Burgbesatzung und der hier in Kriegszeiten schutzsuchenden Zivilbevölkerung als sichere Trinkwasserquelle (neben Zisternen), die auch im Belagerungsfall nicht von außen vergiftet werden konnte (Brunnenvergiftungen z.B. durch verwesende Kadaver waren im Mittelalter ein oftmals angewandtes Mittel, um die Burgbesatzung zur Aufgabe zu zwingen).
Je nach Höhe der Burg über dem Grundwasserstand, insbesondere bei Hang-, Sporn-, oder Höhenburgen, war zur nächsten ausreichend wasserführenden geologischen Schicht ein teilweise beträchtlicher Höhenunterschied zu überwindenden. Beim Brunnenbau trat noch das Problem auf, die den Brunnen von Hand in den Felsen vortreibenden Arbeiter mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen.
[Bearbeiten] Erichtungsweise
Um die Brunnenbauer mit Frischluft zu versorgen wurde oftmals mitten im Brunnenschacht eine meist hölzerne Trennwand eingebaut, deren Ritzen mit Stroh und Pech möglichst luftundurchlässig verschlossen wurden.
Über dem auswärtigem Kamin wurde sodann eine Feuerstelle errichtet, die ihre Luftzufuhr von unten durch den Brunnenschacht bezog. Die frische Luft (und somit der Sauerstoff) zirkulierten durch ein künstlich errichtetes "U" in dessen Mitte sich die Trennwand befand und durch dessen Sohle sich ein Frischluftstrom zog, der die Arbeiter mit ausreichend Sauerstoff versorgte.
[Bearbeiten] Beispiele
In Deutschland gibt es unter anderem die tiefsten Burgbrunnen auf:
- der Burg Kyffhausen (176 Meter Tiefe)
- der Festung Königstein (152 Meter Tiefe)
- der Burg Homberg (150 Meter Tiefe)
