Carl Joachim Friedrich
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Carl Joachim Friedrich (* 5. Juni 1901 in Leipzig; † 1984) war ein deutsch-amerikanischer Staatsrechtsprofessor.
Seine verfassungstheoretischen Schriften machten ihn in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der weltweit führenden Staatsrechtler. Er gilt noch heute als führender Theoretiker über den Totalitarismus.
Friedrich promovierte 1925 an der Universität Heidelberg bei Alfred Weber, dem Bruder von Max Weber und begann eine steile Karriere an der renommierten Harvard Universität, wo er ab 1936 eine Professur für "Government" innehatte. Im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg unterstützte er die amerikanischen Besatzungstruppen bei der Entnazifizierung und war an der Ausarbeitung der deutschen Landesverfassungen beteiligt. Zwischen 1954 und 1966 lehrte er abwechselnd in Harvard und Heidelberg, bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1971. Danach lehrte er u.a. an der University of Manchester, sowie an der Duke University.
Friedrichs Vorstellungen einer "Guten Demokratie" lehnen auch eine "Basisdemokratie" als "totalitär" ab. Die theoretischen Annahmen - insbesondere seine Anlehnung an Carl Schmitts „Verfassungsstaat“ - von Friedrichs Totalitarismustheorie gelten nach Hans J. Lietzmann als potentiell antidemokratisch. Nach Klaus von Beyme galt Friedrichs Hauptaugenmerk "der Schaffung und Erhaltung belastungsfähiger Institutionen". Darin kann auch seine Mitwirkung an der Ausarbeitung der Landesverfassungen (s.o.) begründet werden.
[Bearbeiten] Werke
- Carl J. Friedrich: Der Verfassungsstaat der Neuzeit, Berlin u.a. 1953
- Carl J. Friedrich: Totalitäre Diktatur, Stuttgart 1957
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-J. Lietzmann (1997): Von der konstitutionellen zur totalitären Diktatur. Carl Joachim Friedrichs Totalitarismustheorie. In: Söllner, Alfred u.a. [Hrsg.]: Totalitarismus. Eine Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts
Personendaten | |
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NAME | Friedrich, Carl Joachim |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-amerikanischer Staatsrechtsprofessor |
GEBURTSDATUM | 5. Juni 1901 |
STERBEDATUM | 1984 |