Case Mix Index
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Der Case Mix Index (kurz CMI) beschreibt die durchschnittliche Schwere der Patientenfälle resultierend aus einer beliebigen Anzahl von Fällen.
Bedeutung hat der CMI vor allem in medizinisch-ökonomischen Patientenklassifikationsystemen wie Diagnosis Related Groups (DRG).
Er wird errechnet durch die Addition der Relativgewichte (cost weight, CW), eines jeden Patientenfalls (Summe = Case Mix (CM)). Der Case Mix ist die Summe der von einem Krankenhaus in einem bestimmten Zeitraum abgerechneten Relativgewichte. Er stellt ein Maß für den Gesamt-Ressourcenaufwand der behandelten Krankenhausfälle dar.
Beispiel:
Es wurden 1000 Fälle der DRG G70Z (Relativgewicht 0,961) und 500 Fälle der DRG G71Z (Relativgewicht 0,484) abgerechnet:
Casemix[Krankenhaus] = (1000 * 0,961) + (500 * 0,484)
Casemix[Krankenhaus] = 961 + 242 = 1203
Anschließend wird der CM durch die Anzahl der Patientenfälle geteilt. Das Ergebnis ist der Case Mix Index (Durchschnittswert). CMI=0,802
[Bearbeiten] Bedeutung
Der CMI beschreibt damit eine Patientenfallgruppe eines Krankenhauses, Abteilung oder Einrichtung in medizinisch-ökonomischer Hinsicht. Es soll den Aufwand und damit die Kosten widerspiegeln. Dadurch wird auch der rein medizinische Schweregrad, unter der Annahme, je aufwändiger und teurer, desto schwerer krank, dargestellt.
[Bearbeiten] Beispiel
Der theoretische Case Mix Index aller stationären Behandlungsfälle (=Patientenfälle) eines Jahres in Deutschland sei 1,0. Ein CMI von 1,3 des Krankenhauses A bedeutet, dass die Patientenfälle im Krankenhaus A 1,3-mal schwerer sind, als der theoretische Durchschnittsfall (1,0). Ein CMI von 0,5 im Krankenhaus B bedeutet, dass die Patientienfälle im Krankenhaus B nur 0,5-mal so schwer sind, wie der theoretische Durchschnittsfall (1,0).
[Bearbeiten] Einschränkung
Der CMI spiegelt jedoch nur Durchschnittsverhältnisse wider. Er sagt nichts über den individuellen Fall bzw. Patienten und dessen Krankheit aus.
- Beispiel A
- Es gibt 9 Patientenfälle mit dem Relativgewicht 0,5 und 1 Patientenfall mit dem Relativgewicht 1,5.
- Die Summe der Relativgewichte (Case Mix) ergibt 6,0. Der Case Mix Index ist damit 0,600 (Summe der Relativgewichte geteilt durch die Patientenfälle)
- Beispiel B
- Es gibt 4 Patientenfälle mit dem Relativgewicht 0,75 und 6 Patientenfälle mit dem Relativgewicht 0,5.
- Der Case Mix ergibt 6,0. Damit ist der Case Mix Index 0,600.
Trotz gleichen Case-Mix und Case-Mix-Index, ist ein Patientenfall im Beispiel A zwei- oder dreimal so schwer, wie die Anderen in Beispiel A und B. Dies ist am Case-Mix oder Case-Mix-Index allein nicht zu erkennen. Der Case Mix ist eine Kategorie des Strategischen Krankenhausmanagements und ist einer der Grundbegriffe des DRG - Systems (diagnoses related groups), nach dem Krankenhäuser (KH im ff.) für ihre Dienstleistung entlohnt werden. Ziel der DRG`s ist unter anderem die Verkürzung der Verweildauer (der Patienten im Krankenhaus) und vor allem eine Reduzierung der Krankenhausvergütung durch Festpreise. Als Besonderheit dieses Pflegesatzsystems gilt, dass sich das Behandlungsaufkommen in Form der Summe aller Relativgewichte der Patienten berechnen lässt. Diese Größe wird CASE MIX genannt. Er ist die Summe aller Schweregrade der Patienten, so dass das tatsächlich behandelte Leistungsvolumen genau ausgedrückt werden kann. "Nicht die Effektivität der Patientenbehandlung sondern die produzierte und genau ex post analysierbare Produktionsmenge und-qualität, ausgedrückt in den klassifizierten DRG - Kategorien und-Relativgewichten, kann nun erstmals abgebildet werden" Kerres et. al, S. 200)). Mit der Division des Case Mix durch die Fallzahl kann der Case-Mix -Index ermittelt werden. Mit diesem kann der durchschnittliche Schweregrad aller Patienten angegeben werden werden. Er kann als Vergleichsgröße in Benchmarking - Systemen genutzt werden und führt mit dieser Übersichtlichkeit zu mehr Transparenz im Leistungsgeschehen von KH`s.(Kerres et al., S 199 / 200) Quelle: Kerres, A. , Seeberger, B. , Mühlhaupt, B.: Lehrbuch Pflegemanagement 3. Verlag: Springer, Berlin, Heidelberg, New York. 2003. S. 199/ 200.