Cash-Burn-Rate
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Der Begriff Cash-Burn-Rate (auch Geldverbrennungsrate) bezeichnet die Geschwindigkeit, mit der sich finanzielle Mittel eines Unternehmens verringern. Sie wird in Monaten oder ggf. in Jahren angegeben.
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[Bearbeiten] Bedeutung und Verwendung
Die Cash-Burn-Rate ist insbesondere bei Firmenneugründungen/Start-Ups von Belang.
In der Anfangsphase des Unternehmens verringern sich dabei durch hohe Fixkostenanteile, denen nur geringe Umsätze gegenüberstehen, die finanziellen Ressourcen des Unternehmens.
Eine hohe Cash-Burn-Rate galt als Indikator für eine stabile Unternehmenssituation bei solider Unternehmensfinanzierung und war daher vor allem in der Zeit der Dotcom-Blase von Bedeutung, als in großer Zahl Unternehmensneugründungen stattfanden. Allerdings wurde sie häufig, in Ermangelung der in der Gründungsphase nicht vorhandenen üblichen Finanzkennzahlen, überinterpretiert. Statt eines gut finanzierten Unternehmens lautete die Interpretation vielfach ein gutes Unternehmen. Die Vernachlässigung "klassischer" Unternehmenskennzahlen (im Sinne der Fundamentalanalyse) gilt als eine der Ursachen für das Platzen der Dotcom-Blase.
[Bearbeiten] Beispiel
[Bearbeiten] Vereinfachte Ausgangssituation
- Unternehmen mit 1 Mio. € Startkapital.
- Im ersten Jahr monatlich laufende Kosten von 100.000 €.
- Umsätze sind erst nach frühestens einem Jahr zu erwarten.
[Bearbeiten] Berechnung
- Cash-Burn-Rate = 10 Monate (1 Mio. € / 100.000 € = 10)
[Bearbeiten] Auswertung
- Das Unternehmen kann seinen Kapitalbedarf bis zur ersten Erzielung nennenswerter Umsätze nicht decken.
- Ohne eine erweiterte Unternehmensfinanzierung wird das Unternehmen nach 10 Monaten in Insolvenz gehen.
- Eine verbesserte Unternehmensfinanzierung würde zu einer Erhöhung der Cash-Burn-Rate führen (Erhöhung auf 2 Mio. € Startkapital => Cash-Burn-Rate erhöht sich auf 20)