Chanting
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Chanting bedeutet das Singen einfacher Melodien, bzw. das melodische Sprechen von Texten, manchmal in Verbindung mit Körperbewegung oder auch Tanz. Im Unterschied zum Singen geht es beim "Chanting" nicht um Perfektion oder Kunst, sondern darum, durch länger andauerndes Wiederholen und die Konzentration auf den Chant und die Gruppe soziale, gesundheitsfördernde und transzendente Wirkungen zu entfalten. Teilweise wird statt dem 'germishen' Kunstwort Chanting (von Engl. chant) auch 'Sprechgesang' und 'Rezitation' in weitgehender Bedeutungsgleichheit verwendet.
Verschiedene Formen des Chanting finden sich in allen bedeutenden spirituellen Traditionen (Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Islam, Sufismus, Bahai, Christentum) und bei nativen Kulturen.
In unseren westlichen hochtechnisierten Gesellschaften verbreiten sich zunehmend Formen des Chantens in Gruppen (z.B. Mantra-Singen, Tänze des universellen Friedens, indianische Chants, etc.). Dies scheint mit einem zunehmenden tiefen Bedürfnis nach Gemeinschaft, Verbundenheit und spirituellen Erfahrungen in unseren Gesellschaften zusammenzuhängen. Chanting hat eine Vielzahl gesundheitsfördernder Wirkungen auf Körper, Seele und Geist. So erhöht sich bei dieser Art des Singens der Spiegel verschiedener Hormone und Botenstoffe (Endorphine, Oxytocin, Melatonin) während Stresshormone (Cortisol) abgebaut werden. Vor allem beim Singen in Gruppen kann es zu transzendenten Erfahrungen (Peak Experiences) kommen, die ebenfalls ein heilendes Potential beinhalten.