Chatelaine
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Chatelaine ist ein Begriff aus dem Französischen, wo er seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der gleichen Bedeutung wie im Deutschen nachgewiesen ist. Er entstand aus der Verkürzung des gleichbedeutenden Begriffes "Chaîne châtelaine" (wörtlich: Burgherren- oder Burgfrauenkette).
Im Ende des 15. und im 16. Jahrhundert war ein Chatelaine ein metallener Gürtel, der von Frauen getragen wurde. Es bestand aus Metallgliedern und war mit Kettchen versehen, an denen allerlei kleine Wert- und Gebrauchsgegenstände befestigt werden konnten.
Später wurden Ledergürtel beliebter, jedoch hielt sich der Brauch, daran Kettchen zu befestigen an denen Preziosen wie z.B. Uhren, Schlüssel oder ähnliches getragen wurden. Zur Zeit Ludwig XIV. wurde mit dem Begriff eine prachtvolle Uhrenkette bezeichnet. Auch Gebrauchsgegenstände wie Riechfläschchen oder Petschaft wurden an Chatelaines getragen. Sie wurden freihängend am Gürtel getragen, an ihnen waren Uhr und Uhrschlüssel befestigt. Ende des 18. Jahrhunderts kamen diese Kettchen immer mehr in Mode, alle möglichen Gegenstände wurden mit ihnen befestigt und geschmückt.
Aus den Chatelaines entwickelten sich später die Berlockenketten und das Charivari.
Im 19. Jahrhundert bezeichnete man mit dem Begriff Chatelaine eine kurze Uhrenkette aus Gold für Männer. Diese wurde an der Weste getragen und in der Umgangssprache "Bierzipf" genannt. Teilweise war auch hier ein Petschaft am Kettchen befestigt.
Noch heute werden mit Frackuhren solche Kettchen verwendet.