Chilperich II.
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Chilperich II. (* um 670; † zwischen 30. Januar und 13. Mai 721 in Noyon), Frankenkönig von 715/716 bis 721 aus dem Haus der Merowinger.
Chilperich II. war der Sohn des 675 ermordeten Frankenkönigs Childerich II. und der Bilchilde, Tochter von König Sigibert III..
Er lebte als Bruder Daniel im Kloster, bis er 715 von den Gegnern Karl Martells, dem Hausmeier Raganfrid und Plektrudis von Austrien, als König von Neustrien aufgestellt wurde. 716 erfolgte seine Erhebung zum König von Neustrien, dem Kerngebiet des Frankenreiches, als Nachfolger Dagoberts III.. Die Pfalz Compiègne war die Residenz dieses Königs.
Chilperichs Zweckbündnisse gegen die starke Opposition der Karolinger mit dem Friesenherzog Radbod (717) und Eudo von Aquitanien (718) gegen Karl Martell schlugen fehl, und Karl besiegte die Neustrier bei Ambleve, Vinchy (717) und Soissons (718).
Als der von Karl gestützte Chlothar IV. 719 starb, ließ Karl sich Chilperich II. von Eudo ausliefern und erkannte ihn mit der Wiederherstellung seines Einflusses in Neustrien als König an. Als Nachfolger des 721 verstorbenen Chilperich II. bestimmte Karl Martell Theuderich IV..
Chilperich wurde in Noyon begraben.
Kind: Childerich III.
Vorgänger |
König der Franken und Burgunder 715 - 721 |
Nachfolger Theuderich IV. |
[Bearbeiten] Literatur
- Felix Dahn: Die Franken. 1899 (Neuausgabe: Phaidon, Essen 1996 ISBN 3-88851-181-X)
- Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. 4. A., Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1993 ISBN 3-17-017044-9
- Pierre Riché: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Albatros, Düsseldorf 2003 ISBN 3-491-96096-7
- Rudolf Schieffer: Die Karolinger. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1992 ISBN 3-17-016480-5
- Reinhard Schneider: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Hiersemann, Stuttgart 1972 ISBN 3-7772-7203-5
Personendaten | |
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NAME | Chilperich |
ALTERNATIVNAMEN | Chilperich II. |
KURZBESCHREIBUNG | Frankenkönig von 716 bis 721 aus dem Haus der Merowinger |
GEBURTSDATUM | um 670 |
STERBEDATUM | 721 |