Cmd.exe
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
![]() |
Der korrekte Titel dieses Artikels lautet „cmd.exe“. Diese Schreibweise ist aufgrund technischer Einschränkungen nicht möglich. |
Windows Eingabeaufforderung (cmd.exe) | |
---|---|
Entwickler: | Microsoft Corporation |
Betriebssystem: | Windows NT, Windows 2000, Windows XP, Windows Server 2003, Windows Vista |
Kategorie: | Kommandozeileninterpreter |
Lizenz: | MS-EULA |
Deutschsprachig: | ja |
Website: | www.microsoft.de |
cmd.exe ist der Kommandozeileninterpreter (kurz CLI) von Microsoft Windows ab Windows NT.
Das Programm (auch bekannt unter MS-DOS-Eingabeaufforderung oder Eingabeaufforderung) stellt direkt einzugebende Befehle bereit, mit denen beispielsweise Dateien kopiert, verschoben oder entfernt werden können. Die Syntax der Befehle entspricht im Wesentlichen der unter DOS mit dessen Kommandozeileninterpreter command.com verwendeten, wurde jedoch um einige Funktionen erweitert. Ergänzt werden die intern angebotenen Befehle durch Programme (.exe- oder .com-Dateien) und Batchdateien. Anzumerken sei, dass es sich bei der cmd.exe um eine native Win32-Anwendung handelt, so dass der Name DOS-Eingabeaufforderung nur in Verbindung mit command.com korrekt ist.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Dateiverwaltung
cmd.exe stellt eine Zugriffsmöglichkeit auf alle im System erkannten Datenträger zur Verfügung. Die Benennung der Laufwerke entspricht der unter der graphischen Oberfläche verwendeten und folgt somit dem üblichen Schema: A: und B: sind üblicherweise Diskettenlaufwerke, ab C: stehen Festplatten bereit, danach kommen CD-ROM- und DVD-Laufwerke und danach weitere (Netzlaufwerke, Externe Wechseldatenträger). Einen Zugriff auf UNC-Pfade stellt cmd.exe nicht direkt zur Verfügung, Dateien können jedoch von und auf UNC-Pfade kopiert werden.
[Bearbeiten] Wildcards
Zur Vereinfachung von Massenänderungen ermöglichen viele Befehle die Verwendung von Wildcards, also Zeichen, die als Platzhalter eingesetzt werden können:
Zeichen | Beschreibung |
---|---|
* | Steht für eine beliebige Anzahl beliebiger Zeichen. So löscht etwa der Befehl del *.* (nach Bestätigung) alle Dateien im aktuellen Arbeitsverzeichnis. |
? | Steht für genau ein beliebiges Zeichen. dir ???.txt listet zum Beispiel alle Textdateien auf, die aus nur drei Zeichen und der Endung ".txt" bestehen. |
[Bearbeiten] Wichtige Befehle
Windows | Beschreibung |
---|---|
dir | Liste aller Dateien im aktuellen Verzeichnis |
dir /w | Kurze Liste aller Dateien |
tree | Anzeigen untergeordneter Verzeichnisse |
cd | Wechseln des aktuellen Verzeichnisses |
cd | Anzeige des aktuellen Verzeichnisses |
type | Ausgabe einer Datei |
copy | Kopieren einer oder mehrerer Dateien |
xcopy | Kopieren eines ganzen Verzeichnisbaums |
netstat | Anzeigen aller aktiven Netzwerkdienste |
ren und move | Umbenennen/Verschieben einer Datei |
md oder mkdir | Erstellen eines Verzeichnisses |
rd oder rmdir | Löschen eines leeren Verzeichnisses |
del | Löschen einer Datei |
rd /s oder deltree | Löschen eines Verzeichnisbaums |
format | Formatieren einer angegebenen Partition |
more | Anzeige einer Datei (besser als "type") |
exit | Mit "exit" beendet man das aktuelle Batchskript (mit den Parameter /b) oder das Programm cmd.exe und kehrt zu dem Programm, das cmd.exe gestartet hat, oder zum Programm-Manager zurück. |
help | Hilfe zu Befehlen |
cls | Löschen des Bildschirms |
attrib und cacls | Ändern der Dateiattribute und -berechtigungen |
Eine Übersicht über die jeweiligen Möglichkeiten und Parameter einzelner Befehle erhält man meist durch Angabe des Parameters "/?". Eine Übersicht der intern zur Verfügung gestellten Befehle erhält man durch Eingabe des Befehls "help", weitere Dokumentation steht in der Windows-Hilfe zur Verfügung.
Bestehen Dateinamen aus mehr als acht Zeichen, oder befinden sich Leerzeichen oder andere in DOS unerlaubte Zeichen im Dateinamen, so müssen diese Namen zwischen Anführungszeichen stehen.
Beispiel:
cd "Dokumente und Einstellungen"
Stattdessen kann auch der DOS-Name eingegeben werden, der sich mit dir /x anzeigen lässt.
Beispiel:
cd dokume~1
[Bearbeiten] Erweiterte Möglichkeiten
Es ist möglich, die Aus- und Eingabe von Kommandozeilenprogrammen und Befehlen aus oder in Dateien umzuleiten. Dazu stehen die beiden Verknüpfungszeichen '">" zur Verfügung. Zudem ist es möglich, Ausgaben an das Ende einer Datei anzuhängen. Dazu verwendet man ">>". Die Ausgaben eines Programms in den Eingabedatenstrom eines anderen umzuleiten funktioniert durch Einsatz einer Pipe mit dem Zeichen "|".
[Bearbeiten] Windows Server 2003 Resource Kit Tools
Der Funktionsumfang cmd.exe reicht für viele praktische Fälle nicht aus, insbesondere im Vergleich zu seinen Wettbewerbern aus dem UNIX-Umfeld. Microsoft reagierte im Jahre 2003 mit einer kostenlosen Erweiterung namens Windows Server 2003 Resource Kit Tools. Auch wenn der Name Microsoft Windows Server 2003 aufführt, so sind die meisten Erweiterungen auch in früheren Betriebssystemen lauffähig. Die zugehörigen Dokumentation listet hier explizit u.a. Microsoft Windows 2000 und Microsoft Windows XP auf. Die bekannteste Funktionserweiterung ist robocopy.exe.
[Bearbeiten] Weblinks
Wikibooks: Informationen zur Windows-Batch-Programmierung – Lern- und Lehrmaterialien |
- c't 16/2003, S. 136: Windows-Befehlszeile
- Microsoft Beschreibung (englisch)
- NT/XP-Batchbefehle (englisch)
- www.microsoft.com/... - Kurzbeschreibung und Download von Windows Server 2003 Resource Kit Tools