Colon-Kontrasteinlauf
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Der Colon-Kontrasteinlauf dient dazu, den Dickdarm röntgenologisch zu untersuchen. Dabei wird eine Bariumsulfat-Suspension als Kontrastmittel in den Grimmdarm eingebracht, welche an der Darmwand anhaftet und diese so für eine Röntgenaufnahme sichtbar macht.
Der Colon-KE wird heutzutage nur noch selten durchgeführt, da die Koloskopie (Darmspiegelung) sensitiver ist und zudem die Möglichkeit einer Biopsie krankhafter Veränderungen bietet. Allerdings lassen sich aus technischen Gründen nicht alle Patienten vollständig koloskopieren, z.B. infolge von Verengungen.
[Bearbeiten] Ablauf
Der Patient muss während einer Vorbereitungszeit von 2-3 Tagen ballaststoffarme Diät halten. Am Untersuchungsvortag sollen nur noch Flüssigkeiten getrunken werden, allerdings keine Fruchtsäfte. Außerdem wird der Darm durch das Trinken von mehreren Litern einer abführenden Spüllösung, oder mit einem Abführmittel gereinigt. Vor der Untersuchung wird in der Regel ein Medikament zur Darmentspannung gespritzt (Butylscopolamin). Beruhingungsmittel sind normalerweise nicht erforderlich, da die Untersuchung schmerzfrei ist.
Bei der Untersuchung wird zunächst mithilfe eines etwa kleinfingerdicken kurzen Darmrohres Bariumsulfatsuspension in den Darm eingeleitet. Bei inkontinenten Patienten kann ein Ballondarmwohr verwendet werden. Nachdem der Patient mehrfach die Position geändert hat, damit sich die Suspension im gesamten Darm bis zur Bauhinschen Klappe verteilt, wird diese wieder ausgeleitet. Wahlweise kann der Patient sich auf der Toilette entleeren, oder das Kontrastmittel wird wieder durch das Darmrohr abgeleitet.
Nun wird über das Darmrohr Luft in den Darm gepumpt, um ihn vollständig zu entfalten. Der dünne Wandbeschlag des verbliebenen Kontrastmittels auf der Dickdarmschleimhaut ist strahlentransparent und ermöglicht eine Beurteilung der gesamten Wandung. Während der Patient die Luft im Darm hält, werden durchleuchtungsgezielte Röntgenaufnahmen in verschiedenen Projektionen angefertigt.