Common Hardware Reference Platform
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Common Hardware Reference Platform (Abk. CHRP; engl. to chirp: zirpen, zwitschern) ist ein Hauptplatinen-Standard für PowerPC-Rechner.
Andere geläufige Bezeichnungen sind "PowerPC Platform" (PPCP) bzw. "PowerPC Open Platform" (POP).
[Bearbeiten] Geschichte
CHRP ist die Sammelbezeichnung für eine Hardware-Plattform, mit der Apple, IBM und Motorola seinerzeit auf Basis der Technologie der RS/6000 Mini-Computer (POWER-Architektur) einen Standard für PPC-basierte Desktop-Rechner etablieren wollten.
Apple, Hersteller der PowerMac-Rechnerfamilie, hat sich aufgrund von marktstrategischen und technischen Überlegungen inzwischen wieder von dieser offenen Plattform - sowie vom PowerPC selbst - entfernt.
CHRP-kompatible Apple Macintosh-Clones von Drittherstellern waren bereits Ende der 1990er wieder vom Markt verschwunden, als Apple - nicht zuletzt aufgrund eines Führungswechsels - sich von der Idee verabschiedet hatte, über Clones seine Marktanteile zu vergrössern (geschrumpft war lediglich Apples Anteil am quasi konstanten Markt für PowerMac-kompatible Desktops). Apples PowerPC-Entwicklungen schlugen daraufhin zunächst wieder eine stärker proprietäre Richtung ein. Sichtbar übrig blieb lediglich der bewährte Ansatz einer OpenFirmware (IEEE-1275), der grob dem BIOS eines PCs (mit integrierter Kommandozeile) entspricht. Beginnend mit 2006 hat sich Apple jedoch komplett von der PowerPC-Plattform abgewendet, und entwickelt stattdessen x86-basierte Systeme auf Basis von Mac OS X, die den konkurrierenden Firmware-Ansatz EFI von Intel verwenden.
Mit der Pegasos-Rechnerfamilie bzw. -Architektur von Genesi und dem wiedererstarkenden LinuxPPC verfügen IBM und Motorola (inzwischen: Freescale) nun jedoch wieder über eine schlagkräftige Referenzplattform für den PowerPC. Genesi betrachtet den IEEE 1275-kompatiblen Pegasos HAL/OF (Hardware Abstraction Layer / Open Firmware) als logischen Nachfolger des CHRP-Standards und bietet ein entsprechendes Lizenzierungsprogramm an (nominale Lizenzgebühr pro Einheit). Konsequenterweise sind Informationen zum Design und den benötigten Komponenten für die Pegasos-Hardware selbst inzwischen unter der Überschrift "Open Hardware" zum freien Download verfügbar. Leider ist unklar, inwieweit der aktuelle Pegasos-II in seiner derzeitigen Form RoHS-konform ist.
[Bearbeiten] Hardware
Seitens IBM und Freescale sind eigene Rechner aus der Pegasos-Familie als Entwicklungsplattformen unter dem Namen "ODW" (Open Desktop Workstation mit G3/G4) bzw. ab 2006 auch "OSW" (Open Server Workstation mit G5) wieder verfügbar. Als Entwicklungsziele sind jedoch weniger Desktop-Rechner als z.B. eingebettete Systeme im Fokus.
Weiterhin hat etwa 10 Jahre nach den letzten Amiga-Modellen, die noch unter der Leitung von Commodore entwickelt wurden, die britische Firma Eyetech (unter Verwendung der Teron-Hauptplatine als Referenzdesign) neue Varianten mit eigenen Spezifikationen entwickeln lassen. Diese firmieren unter der Bezeichnung AmigaOne und sind ebenfalls CHRP-konform. Das originale Teron-Design von Mai Logic basiert auf den von IBM im Jahr 2000 freigegebenen Spezifikationen für eine vollständige CHRP-Hauptplatine inklusive generischem Design, bekannt unter dem oben bereits genannten Namen POP (PowerPC Open Platform).
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.pegasosppc.com (englisch)
- http://www.power.org/ (Power.org)
- http://www.power.org/members/developers/downloads/genesi_pegasosppc ("Open Hardware")