Dönme
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Die Dönme wörtlich: Konvertiten, sind die Mitglieder einer kabbalistischen Sekte, die von Berechja (+1740), einem Anhänger Sabbatai Zwis, 1683 in Saloniki gegründet wurde. Die Dönme sahen in Sabbatai Zwi den Messias. Seinen Übertritt zum Islam erklärten sie damit, dass die Seele des Messias bis zum Grunde der Sünde hinabsteigen müsse, um die Funken göttlichen Lichts zu erlösen, die dort gefangen seien. Nachdem Jakob Frank die Dönme kennengelernt hatte, begann er zu behaupten, er sei der Messias.
Im Zuge des Bevölkerungsaustausches zwischen Griechenland und der Türkei wurden die Dömne wegen ihres muslimischen Glaubens zu den Türken gerechnet und mussten Saloniki verlassen. Ihre Zugehörigkeit zur säkularisierten Schicht lässt immer wieder Gerüchte aufkommen Atatürk sei ein Dönme gewesen und die Kemalisten eine Verschwörung aus Rache darüber, das der letzte Sultan Abdülhamit II. Theodor Herzl Palästina verweigerte. Heute leben noch ca. 2500 Dömne in der Türkei. Der ehemalige Außenminister Ismail Cem stammt aus einer Dönme-Familie.