Das Frühstück im Grünen
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Das Frühstück im Grünen |
Édouard Manet, 1863 |
Öl auf Leinwand, 208 × 264 cm |
Musée d'Orsay |
Das Frühstück im Grünen (frz: Le Déjeuner sur l'herbe) ist ein Gemälde des französischen Malers Édouard Manet. Das 2,64 x 2,08 Meter große Bild entstand 1863. Es ist heute im Musée d'Orsay in Paris zu besichtigen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Hintergrund
Das Gemälde bot Manet 1863 dem Pariser Salon zur Ausstellung an. Es wurde von den 40 Juroren prompt abgelehnt. Eine nackte Frau bei zwei bekleideten Männern sitzend war ein gewagtes, ein geradezu unverschämtes Motiv. Im Salon hingen nur „anständige“ Bilder. Manet war aber nicht der einzige Maler, dem eine Absage erteilt worden war. Wie jedes Jahr protestierten die Abgewiesenen öffentlichkeitswirksam und da geschah etwas Unerwartetes: Kaiser Napoléon III. befahl persönlich, dass die vom Pariser Salon abgelehnten Bilder und Skulpturen in einer eigenen Ausstellung gezeigt werden dürfen. So gelang Das Frühstück im Grünen in den Salon des Refusés schließlich doch an die Öffentlichkeit. Das Publikum reagierte irritiert, Hohn, Gelächter und Feindseligkeit waren diesem ungewöhnlichen Kunstwerk beschieden.
[Bearbeiten] Das Gemälde
Antonin Proust, ein Freund des Malers, berichtet vom Anlass zu der Idee, das Bild zu malen. Er und Manet hatten an einem schönen Sommertag einen Ausflug an das Seineufer in Argenteuil, einem Ort nahe Paris gemacht:
- „Frauen badeten, Manet blickte gebannt auf das Fleisch derjenigen, die aus dem Wasser stiegen. „Es scheint“, sagte er zu mir, „dass ich einen Akt malen muss. Nun, ich werde ihnen einen Akt machen. Man wird mich verreißen. Soll man sagen, was man will!“
Das Bild erklärt sich fast von selbst: Zwei Frauen veranstalten mit ihren Liebhabern ein Picknick. Der ursprünglich von Manet ersonnene Titel, „Le Partie carée“ (sinngemäß übersetzt: „Der flotte Vierer“) macht die Absicht, die das Werk ausdrückt, noch deutlicher. Die Reste des Frühstücks hat Manet als Stillleben konzipiert, ein Sujét, das zu seiner Zeit aus der Mode gekommen war und sogar als verächtlich betrachtet wurde. Die beiden Herren im Bild sind namentlich bekannt: Der eine ist Manets Bruder Eugène, der andere Bildhauer und sein späterer Schwager Ferdinand Leenhoff. Die Frau im Vordergrund ist Victorine Meurent.
[Bearbeiten] Literatur
Rose-Marie und Rainer Hagen: „Bildbefragungen – Meisterwerke im Detail BAND III“, Benedikt Taschen Verlag Köln 1997 (Wird jedoch nicht mehr hergestellt)