Das sechste und siebente Buch Mosis
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Das sechste und siebente Buch Mosis, untertitelt sein wahrer Wert und was das Volk darin sucht, magisch-sympathetischer Hausschatz, ist ein Grimoire in Form eines Sammelsuriums volkstümlichen Zaubers und Aberglaubens sowie fragwürdiger Hausmittel. Der Titel bezieht sich auf den Propheten Moses und die seinen Namen tragenden ersten 5 Bücher des Alten Testament, auch Pentateuch genannt. Er versucht die Zauberkraft Moses zu implizieren, als er die ägyptischen Zauberer besiegte (2 Mos 7,8 ff.).
Im 18. Jahrhundert erschienen erste Bücher, in denen angeblich Moses Zauberkünste am Hofe des Pharaos beschrieben wurden. 1797 wurde ein 6. und 7. Liber Mosis für 10 Reichstaler angeboten. Es ist anzunehmen, dass dieser Text die Basis für das 6. und 7. Buch Mosis bildete, das 1849 in einem Band bei Scheible in Stuttgart erschien. Es wurde 1851 und 1853 mit Zusätzen neu gedruckt. In dieser Form erlebt es seither bis heute neue Auflagen. Verkaufsargument für die Bücher war stets, dass sie das geheime Wissen Moses enthielten, das in der offiziellen Bibel unterdrückt würde. Die magisch-sympathetische Rezeptsammmlung von Buch II des Abraham von Worms, erschienen 1725 bei Peter Hammer als buchstäbliche Übernahme für das sechste und siebente Buch Mosis erklärt Abraham von Worms-Herausgeber Georg Dehn mit dem beiden Büchern gemeinsamen Verleger Scheible. Scheible druckte sowohl Abraham von Worms Buch, als auch das sechste und siebente Buch Mosis mehrfach nach. Das sechste und siebente Buch Mosis wird 1734 bei Peter Hammer, Köln erstmals erwähnt.[1]
1956 wurde das Buch verboten und der Verleger Ferdinand Masuch wegen Betruges und Verstoß gegen das Gesetz zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten verurteilt. Anlass war ein Hausmittel aus dem Buch, das für Syphillispatienten empfahl, sich bis an den Hals in Pferdemist einzugraben und die Krankheit hierdurch auszuschwitzen. Das Urteil wurde in der zweiten Instanz aufgehoben.
Aufgrund des offenbar nicht mangelnden Bedarfs an solchen Anleitungen entstand damals auch ein vergleichbares "8. und 9. Buch Moses oder enthüllte Geheimnisse der Zauberei", das heute noch als Buch mit den beiden Zusätzen "500 erprobte und entschleierte Geheimnisse, Mittel und Ratschläge aus dem Gebiete der Haus- und Landwirtschaft und Gewerbe und Künste" sowie "Natürlich und sympathische Haus- und Heilmittel für Mensch und Vieh" als Buch erhältlich ist. Wie bereits beim 6. und 7. Buch Mosis wird jegliche Haftung für den Erfolg oder Misserfolg der darin enthüllten Zauberkünste vom Verleger strikt abgelehnt.
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[Bearbeiten] Referenzen
- ↑ Georg Dehn (Hrsg.): Buch Abramelin. Edition Araki, Erste vollständige, kritisch überarbeitete Ausgabe (2. Aufl. 2001), S. 27f.
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfgang Bauer (Hrsg.): Das Sechste und Siebente Buch Mosis, sein wahrer Wert und was das Volk darin sucht Karin Kramer-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3879561184
- Das 6. und 7. Buch Mose oder der magisch-sympathische Hausschatz und Mosis magische Geisterkunst, das Geheimnis aller Geheimnisse. Bohmeier-Verlag, Leipzig, 2003, ISBN 3890943764 (enthält weitere Grimoires)
- Christoph Daxelmüller: Zauberpraktiken. Eine Ideengeschichte der Magie, Zürich 1993 ISBN 3-7608-1077-2
- Adolf Jacoby: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens Band VI,584
- Will-Erich Peuckert: Das Sechste und Siebente Buch Mosis, in: Zeitschrift für Deutsche Philologie 76/1957, Seite 163-187