Dastar
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Der Ausdruck Dastar (auch Dastaar) ist Punjabi und bezeichnet den Turban der Sikhs und wird vorwiegend von Männern getragen. Er unterscheidet sich von den arabischen (imamah) und indischen (padgi) Turbanen und ist ein religiöses Symbol. Er wird in verschiedenen Farben getragen (ohne Bedeutung – aber z.B. modische Gründe), meist jeden Morgen neu gebunden und verdeckt die aus religiösen Gründen ungeschnittenen Haare der Sikhs.
Aufgrund dieses auffallenden Kleidungsstücks, dessen Tragen von vielen Sikhs als religiöse Pflicht aufgefasst wird, wird Indien fälschlicherweise oftmals mit dem Tragen von Turbanen assoziiert. Fakt ist jedoch, dass die Sikhs nur einen kleinen Teil der Bevölkerung Indiens ausmachen, obgleich nicht jeder Turbanträger zwingend der Sikh-Religion angehören muss. Darüber hinaus tragen bei weitem nicht alle Sikhs einen Turban. Der Hinduismus, die "Hauptreligion" Indiens, verlangt dagegen nicht das Tragen eines Padgis.
Der Dastar wurde in den letzten Jahren und auch heute noch heftig diskutiert. So stellt sich in westlichen Ländern die Frage, ob das Tragen von religiösen Symbolen an öffentlichen Einrichtungen verboten bleiben bzw. werden soll.
[Bearbeiten] Beispiele
- In Frankreich müssen sich Sikh-Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder ohne Turban in die Schule schicken oder mehr Wert auf die religiöse Frömmigkeit legen wollen.
- In Großbritannien, leben die meisten der Sikhs in Europa. Hier wurde entschieden, dass ein Sikh auf Grund seines Turbans keinen Motorradhelm tragen muss.
Die Kopfbedeckung weiblicher Sikhs, ein leichtes Tuch, wird Tschuni oder Dupatta genannt. Es kann aber auch vorkommen, dass Sikh-Frauen ebenfalls einen Turban tragen.