De-Méré-Paradoxon
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das De Méré-Paradoxon ist ein mathematisches Paradoxon aus dem 17. Jahrhundert, welches nach Chevalier de Méré benannt wurde.
[Bearbeiten] Geschichte des Paradoxon von de Méré
Als der damals bekannte französische Glücksspieler Chevalier de Méré den seinerzeit sehr geschätzten Wissenschaftler und Mathematiker Blaise Pascal traf, stellte er ihm eine Frage bezüglich des Glücksspiels. Als ihm Pascal seine Antwort präsentierte, war dieser nicht sonderlich überrascht, weil er bereits die Antwort kannte. Pascal hat zwar das Problem gelöst, aber den scheinbaren Widerspruch nicht.
[Bearbeiten] Das Paradoxon
Wirft man 4 mal einen Laplace-Würfel so liegt die Wahrscheinlichkeit dafür mindestens eine 6 zu würfeln über 50%.
Wirft man 24 mal zwei Laplace-Würfel so liegt die Wahrscheinlichkeit dafür mindestens einmal eine Doppelsechs zu würfeln unter 50%.
Beim zweiten Versuch ist die Erfolgswahrscheinlichkeit 6 mal so klein, die Anzahl der Würfe hingegen 6 mal so groß.
Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man annehmen dass sich dies kompensiert und die Erfolgswahrscheinlichkeiten bei beiden Versuchen gleich sind.
Bei genauerer Betrachtung ist dies jedoch nicht der Fall.
[Bearbeiten] Erklärung des Paradoxon
Beim 1.Versuch ist
Beim 2.Versuch ist
Dies überraschte und befriedigte de Méré nicht, weil er dieses Ergebnis schon kannte.
Er wollte den Widerspruch gelöst haben warum sich die Ergebnisse nicht proportional wie 4:6 = 24:36 verhielten.
In dem 1718 erschienen Buch „Doctrine of Chances“ wies Abraham de Moivre darauf hin, dass die „Proportionalitätsregel der kritischen Werte nicht weit von der Wahrheit entfernt ist“.
Mit „kritischem Wert“ ist die Mindestanzahl n an Würfen gemeint die nötig ist damit die Versuchs-Erfolgswahrscheinlichkeit über 50% liegt.
Der kritische Wert n ist die kleinste natürliche Zahl so dass gilt , gleichbedeutend mit
.
Hierbei wurde die Logarithmus-Potenzreihenentwicklung verwendet.
Mittels Landau-Symbolik lässt sich der letzte Term schreiben als .
Für genügend kleine 0 < p < 1 gilt daher die Näherung hinreichend gut.
Im 1.Versuch ist und und im 2.Versuch ist und .