Defensin
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Defensine sind kleine 33-47 Aminosäuren lange Peptide, die 3 intramolekulare Disulfidbrücken besitzen. Sie kommen in allen tierischen Organismen und höheren Pflanzen vor und dienen der Abwehr von mikrobiellen Erregern, vor allem Bakterien, aber auch Pilzen und Toxinen. In Säugetieren findet man sie zahlreich auf Haut-und Schleimhautoberflächen und sie bilden einen großen Anteil der Proteine (ca. 30%) in den Granula der neutrophilen Granulozyten.
Während einer Entzündungsreaktion steigt die körpereigene Produktion der Defensine an.
Der Wirkungsmechanismus der Defensine ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Bisher bekannt ist, dass Defensine sehr viele kationische und hydrophobe Aminosäurereste tragen. Es sind also amphipathische Peptide. Diese positiven Ladungen interagieren mit den negativen Ladungen der Erregermembranen. Die Vorliebe der Defensine sind Membranen, die sich durch einen geringen Anteil an Cholesterol auszeichnen und dadurch von denen der eukaryontischen Organismen unterscheiden. Einmal die Membran durchdrungen interagieren sie ebenfalls mit anionischen Molekülen innerhalb der Erregerzelle, z.B. der DNA und RNA.
Durch diese relativ unspezifische Wirkung ist das Wirkungsspektrum sehr breit (Breitbandantibiotika), und es bleibt schwierig für die Erreger, dem Mechanismus der Defensine entgegen zu wirken.
In derzeitigen Forschungen versucht man, die Defensine als Antidot beispielsweise gegen das bakterielle Anthrax-Toxin zu verwenden.