Denklingen (Reichshof)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lage | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lage von Denklingen in Reichshof |
||||||||||
|
||||||||||
Daten | ||||||||||
Einwohner: (Stand: 01. Januar 2006) |
2191 | |||||||||
Geografische Lage: | Koordinaten: 50° 54' 55" N, 7° 39' 19" O50° 54' 55" N, 7° 39' 19" O | |||||||||
Höhe über NN: | 250-300 m | |||||||||
Postleitzahl: | 51580 | |||||||||
Telefonvorwahl: | 02296 | |||||||||
KFZ-Kennzeichen: | GM | |||||||||
Bilder | ||||||||||
Denklingen ist eine von 106 Ortschaften, aus denen die Gemeinde Reichshof im Oberbergischen Kreis besteht; Reichshof gehört zum Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen Deutschland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage und Beschreibung
Die nächstgelegenen Zentren sind Gummersbach (20 km nordwestlich), Köln (50 km westlich) und Siegen (34 km südöstlich).
[Bearbeiten] Geschichte
1404 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt und zwar in dem Dokument: "Bei einer Sühne zwischen dem Herzog v. Berg und dem Grafen v. Sayn wird der Bau zu Dencklyngen genannt."
Denklingen war über Jahrhunderte selbständige Gemeinde. Seit wann es die Bürgermeisterei Denklingen gab, scheint unbekannt. In dem Buch „Eckenhagen und Denklingen im Wandelt der Zeiten“ findet man den Hinweis, daß es der historischen Entwicklung entsprach, die beiden Bürgermeistereien Eckenhagen und Denklingen in einem Verwaltungsbezirk zu führen. Seit dem 11. Juli 1811 lag die Leitung in den Händen des Bürgermeisters (Maire) Chr. Mittelacher mit dem Sitz in Hüngringhausen, später in Denklingen - im alten Renteigebäude. Sein Vorgänger war Gottlich Braun. Das älteste Schriftstück des Eckenhagener Bürgermeisteramtes vom 21.12. 1809 ist eine an ihn gerichtete Verfügung des Freiherrn von Preuschen in Dillenburg, Kreis Siegen, durch den Justizrat Dr. Böttger.
Die gemeinsame Verwaltung der beiden Landgemeinden dauerte jedoch nur bis zum 13. August 1830. Dann erfolgte die Trennung. Bürgermeister von Denklingen wurde der oben erwähnte Chr. Mittelacher, der das Amt bis zum 31. Juli 1856 ausübte.
Diese Trennung der Bürgermeistereien hielt bis 1899 an.
Ab 1. Mai gab es erneut eine gemeinsame Verwaltung der Gemeinden, jedoch mit getrenntem Gemeindehaushalt. Diese Union aber sollte nicht von langer Dauer sein, am 31. März 1907 war sie beendet.
Die Volkszählung vom 1.12.1910 ergab, daß die Gemeinde bei einer Flächengröße von 4940 ha und 59 Ortschaften mit 783 bewohnten und 24 unbewohnten Wohnstätten 4495 Einwohner hatte. Sie war seit 1885 um 1025 oder 29,53 % gestiegen. Von den Bewohnern waren 3770 evangelisch, 567 katholisch und 158 anderer oder ohne Konfession.
Die Volkszählung vom 29. 10. 1946 erbrachte dann eine Einwohnerzahl von 5.828, davon 2499 männlich und 3329 weiblich. Dise Entwicklung war auch geprägt durch die Verluste der beiden Weltkriege sowie Vertreibung, Flucht und ausgebombte Städter, die hier Aufnahme gefunden hatten.
Die Selbständigkeit der Gemeinde Denklingen endete 1969 im Zuge der Gebietsreform in NRW. Es war von der Geschichte her naheliegend, Denklingen mit Eckenhagen zur Gemeinde Reichshof zu vereinigen und das neue Rathaus in Denklingen zu errichten.
[Bearbeiten] Die Burg
Ursprünglich scheint Denklingen alter saynscher Gerichtssitz gewesen zu sein. Es gab bereits im 14. Jahrhundert in Denklingen ein Schloß, daß die Grafen von Berg im Besitz hatten. In der Sühne vom 9. Juli 1404 zwischen Jungherzog Adolf von Berg und Johann von Loon, Herrn von Heinsberg und Löwenburg sowie Junggraf Gerhard von Sayn, Herrn zu Freusburg und Homburg (worin auch Herzog Wilhelm von Berg, Graf Johann von Sayn und der Herzog von Burgund eingeschlossen sein sollen) findet ein Vergleich wegen des von ihnen gemeinsam in Denklingen errichteten Baues statt...... „Vortine alsulge buwe, as zu Dencklyngen gebuwet is, davan is oeverkomen, dat man dairby die kunde brengen sall, ind vunde man in der kunden, dat des yet up deill uns Gerhart joncgreven van Seyne gebuwet were, dat sall man affbrechen of man sall uns joncgreven dat myt vruntschaffen vurunthalden“ .
Johann von Gimborn stellt am 23. Februar 1413 (tags nach Peter), einen Revers aus, daß er das Haus Denklingen, welches ihm der Herzog Adolf von Berg nebst den Leuten im Kirchspiel Drolshagen auf Lebenszeit in Besitz gegeben hat, jenem zum Offenhaus gemacht habe. Diese Einrichtung der damaligen Zeit verdankt ihre Entstehung dem Lehnswesen. Altfreie Besitzer befestigter Burgen sahen sich meistens im 14. Jahrhundert genötigt, diese mit "zugehörigen Hintersassen" – Leuten – den emporkommenden benachbarten Grafen und Herzögen zum Offenhaus „Castrum ligium“ zu erklären. So konnten diese sich ihrer jederzeit gegen Feinde bedienen, wogegen die Besitzer in Schutz und Schirm genommen wurden
Am 24. August 1423 wird Engelbert von Scheidt, genannt Weschpfenning, mit der Burg Denklingen belehnt.
In einer Urkunde vom 1. 9. 1433, nach welcher Herzog Adolf mit dem Landgrafen Ludwig von Hessen ein Bündnis schließt, daß u.a. Denklingen diesem Offenhaus sein soll, spricht Adolf von „unserem Slosse“. Am 29. 11. 1435 verpfändet Herzog Adolf Schloß und Amt Windeck und Denklingen an den Amtmann Wilhelm von Nesselrode.
Eine Urkunde vom 6. 12. 1473 besagt, daß Windeck mit Denklingen in den Besitz Bertram zu Ehrenstein kommt .
Unter bergischer Verwaltung ist über die Geschichte der Burg wohl nichts bekannt. Das ändert sich mit dem Siegburger Vertrag im Jahre 1604. Am 2. 12. d.J. findet die gegenseitige Übergabe der ausgewechselten Gebiete und Leute, sowie die Huldigung der neuen Untertanen in der Nähe von Heisterstock bei Winterberg (Gemeinde Nümbrecht) auf freiem Felde statt. Der Adel der nunmehr bergischen Kirchspiele Morsbach und Waldbröl wurde auf den 11. März 1605 zur Huldigung auf die Burg in Denklingen beschieden, um dem Herzog als Landesherren den Untertaneneid zu leisten.
Das heutige, im 16. – 18. Jahrhundert entstandene Burggebäude, war eine Wasserburg, die Burggräben gespeist durch Asbach, Sterzenbach und Hermesdorf-Bach. Der zweistöckige, verputzte massive Bruchsteinbau, stammt zum Teil aus dem 15. – 16. Jahrhundert. Später wurde er mehrfach umgebaut. So sind im 17. – 18. Jahrhundert die meisten Fensteröffnungen verändert worden. An der Nordseite befindet sich ein Inschriftenstein mit den Worten „Anno Domini 1582“. Der zweigeschossige Torbau an der Ostseite wurde 1698 errichtet.
Nach der vollständigen Zerstörung der Feste Windeck durch die Franzosen im Jahre 1672 wurde die Amtsverwaltung in die Denklinger Burg verlegt. Da hier auch der Rentmeister seinen Sitz hatte, wurde sie Rentei genannt.
[Bearbeiten] Freizeit
[Bearbeiten] Vereinswesen
- Tus-Denklingen Sportverein
- Elektrizitätsgenossenschaft Denklingen eG
- Denklinger Männerchor 1926 e.V.
- Heimat- u. Verschönerungsverein Denklingen
- Karneval-Gesellschaft Rot – Weiß Denklingen 1986 e.V.
- SSV Denklingen
- CVJM Denklingen e.V.
- Blaskapelle Asbachtaler
- DRK Ortsverein Reichshof e.V.
[Bearbeiten] Radwege/Nahverkehr
Von Denklingen aus startet eine der 4 Themengebundene Fahrradtouren der Gemeinde Reichshof.
Tour de Denklingen
Mit 450 zu überwindenden Höhenmetern ist sie eine der leichteren Routen. Zum Teil sind jedoch Steigungen mit über 10% zu bewältigen.
Ausgangspunkt Rathaus Denklingen
Routen-Name | Wegzeichen | Fahrstrecke | Weglänge |
Tour de Denklingen |
Heseln - Brüchermühle - Heischeid - Sotterbach - Heienbach Remperg - Auf der Hardt - Rölefeld - Eiershagen - Denklingen |
23 km |
Buslinien:
- 302: Waldbröl - Wiehl - Gummersbach u.z.
- 303: Waldbröl - Wildbergerhütte - Gummersbach
- 322: Denklingen - Eckenhagen u.z.
- 341: Morsbach - Waldbröl
Zugverbindungen:
Denklingen liegt an der zur Zeit im Tourismus- und Güterverkehr bedienten Wiehltalbahn. Im Laufe des Jahres soll auch Denklingen wieder einen Anschluss mit der Bahn im Touristikverkehr erhalten.
[Bearbeiten] Schulen und Bildungseinrichtungen
- Gemeinschaftsgrundschule Denklingen
[Bearbeiten] Kirchengemeinden
- Evangelische Kirchengemeinde Denklingen
- Kath. Kirchengemeinde St. Antonius, Denklingen
- Jugendchor Denklingen Kantor der ev. Kirche Denklingen
- Ton-Antönchen, Kath. Kinderchor
- Kath. Kirchenchor Cäcilia Denklingen
- CVJM Denklingen e.V.
[Bearbeiten] Veranstaltungen
- Tour de Denklingen - 23km Fahrrad-Tour, Start am Rathaus in Denklingen
- Basar der evang. Kirchengemeinde und des CVJMs in Denklingen alle 2 Jahre am evang. Gemeindehaus
- Jedes Jahr zu Pfingsten findet der Oberbergische Töpfermarkt auf dem historischen Burghof statt. Dort stellen Künstler aus ganz Deutschland, sowie Holland und Belgien ihre Werke aus.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
- 31. Dezember 1991: 1.495 Einwohner
- 31. Dezember 2001: 2.127 Einwohner
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
Eckenhagen und Denklingen im Wandel der Zeiten
Aggermühle | Allenbach | Allinghausen | Alpe | Berghausen | Bieshausen | Blankenbach | Blasseifen | Blockhaus | Borner | Branscheid | Breidenbach | Brüchermühle | Buchen | Burgmühle | Denklingen | Dorn | Dreschhausen | Dreslingen | Drespe | Eckenhagen | Eichholz (Denklingen) | Eichholz (Eckenhagen) | Eiershagen | Erdingen | Ersbach | Fahrenberg | Feld | Feldermühle | Freckhausen | Grünschlade | Grunewald | Hahn | Hähnen (Denklingen) | Hähnen (Eckenhagen) | Hahnbuche | Hahnenseifen | Halsterbach | Hamig | Hardt | Hasbach | Hasenbach | Hassel | Hecke | Heidberg | Heide | Heienbach | Heikausen | Heischeid | Heseln | Hespert | Hundhausen | Hunsheim | Kalbertal | Kamp | Komp (Denklingen) | Komp (Eckenhagen) | Konradshof | Laienschlade | Lepperhof | Löffelsterz | Lüsberg | Meiswinkel | Mennkausen | Mittelagger | Mühlenberg | Mühlenschlade | Müllerheide | Nebelseifen | Nespen | Neumühle | Niedersteimel | Nosbach | Nothausen | Oberagger | Obersteimel | Oberwehnrath | Odenspiel | Ösingen | Ohlhagen | Pettseifen | Pochwerk | Rabenschlade | Schalenbach | Schemmerhausen | Schmittseifen | Schneppenberg | Schneppenhurth | Schönenbach | Singelbert | Sinspert | Sotterbach | Stein | Sterzenbach | Tillkausen | Ulbert | Volkenrath | Wald | Wehnrath | Welpe | Wiedenhof | Wiehl | Wildberg | Wildbergerhütte | Windfus | Wolfkammer | Wolfseifen | Zimmerseifen