Der Lauf der Dinge (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Der Lauf der Dinge |
Produktionsland: | Schweiz |
Erscheinungsjahr: | 1987 |
Länge (PAL-DVD): | ca. 30 Minuten |
Altersfreigabe: | FSK keine |
Stab | |
Regie: | Peter Fischli David Weiss |
Drehbuch: | Peter Fischli David Weiss |
Produktion: | Hans Ulrich Jordi Marcel Hoehn |
Kamera: | Pio Corradi |
Schnitt: | Rainer M. Trinkler Mirjam Krakenberger |
Der Lauf der Dinge ist der Titel eines Films der Schweizer Medienkünstler Peter Fischli und David Weiss aus dem Jahr 1987 mit einer Laufzeit von 29m 45s. Für die Kamera zuständig war Pio Corradi.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der Lauf der Dinge ist ein experimenteller Kunstfilm, der beinahe ohne Schnitte den kontinuierlichen Ablauf einer Art Rube-Goldberg-Apparatur wiedergibt. Diese linear auf einer Länge von 20 bis 30 m in einer Lagerhalle aufgebaute Aneinanderreihung von improvisierten Vorrichtungen zur Erzeugung von Flammen, Bewegung, chemischen Reaktionen, Dampf und ähnlichem wird zu Beginn des Films in Gang gesetzt und läuft dann in einer einzigen ununterbrochenen Kettenreaktion ab, wobei ein Element jeweils einen Bewegungsimpuls an das nächste weitergibt. Zur Verwendung kommen dabei schiefe Ebenen, Konservendosen, Reifen, Plastikflaschen, Feuerwerkskörper, Luftballons, die mit Gas gefüllt oder zum Platzen gebracht werden, und anderes mehr.
Eine wichtige Rolle spielt die Verkettung grundlegender physikalischer Prinzipien wie die Ausnutzung der Schwerkraft, der Zentripetalkraft, des Trägheitsmoments, des 3. Newtonschen Axioms, des Hebelgesetzes u.a. Daneben werden diverse chemische Reaktionen genutzt, um die nächste Aktion auszulösen. Dazu werden beispielsweise verschiedene Flüssigkeiten gemischt, die sich ausdehnen, Gase erzeugen, Kunststoffe auflösen oder in Brand geraten.
Durch das wiederholte Infragestellen des wie und ob es weiter geht und durch das zeitliche Hinauszögern der einzelnen Ereignisse, entsteht beim Betrachter ein Auf und Ab von Spannung, Entspannung, Erwartungshaltung, unerwarteter Ereignisse und Effekte. Jedes Ende eines Ereignisses ist zugleich der Beginn eines neuen.
[Bearbeiten] Kritik
Der Film war ein Publikumserfolg auf der documenta 8; er ist Teil der Sammlung Centre Georges Pompidou in Paris und Dauerexponat des Museum of Modern Art in New York. Er wurde unter anderem auf 3sat gezeigt.
Die britische Zeitung The Independent verglich den Film in seiner Wirkung mit Hitchcock:
„Watching ‚Der Lauf der Dinge‘ is like watching a Hitchcock movie by objects instead of people.“
[Bearbeiten] Auswirkungen
Form und Inhalt des Films fanden zahlreiche Nachahmer in der Werbung und in Musikvideos. Der japanische Automobilhersteller Honda produzierte 2003 einen Werbespot namens „Cog”, gegen den Fischli & Weiss anfangs juristisch vorgingen. Das Musikvideo zu „Honest Mistake” der US-amerikanischen Rockband The Bravery zeigt ebenfalls eine Kettenreaktion die an „Der Lauf der Dinge” erinnert. Außerdem gibt es mehrere Computerspiele, die auf den Aufbau von ähnlichen Konstruktionen basieren - z.B. The Incredible Machine.
[Bearbeiten] Weblinks
- Der Lauf der Dinge in der Internet Movie Database
- Fischli und Weiss bei medienkunstnetz.de über das Werk
- Trailer bei tcfilm.ch (Quicktime)|Lauf der Dinge, Der]]