Desfluran
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Steckbrief | |
---|---|
Name (INN) | Desfluran |
Wirkungsgruppe | Inhalationsanästhetikum |
Handelsnamen | Suprane® |
Klassifikation | |
ATC-Code | N01AB07 |
CAS-Nummer | 57041-67-5 |
Rezeptpflicht: ja |
Fachinformation (Desfluran) | |
Chemische Eigenschaften | |
IUPAC-Name: 2-(Difluoromethoxy)- 1,1,1,2-Tetrafluoro-Ethan |
|
Summenformel | C3H2OF6 |
Molmasse | 168.04 g/mol |
Desfluran ist ein Inhalationsanästhetikum aus der Gruppe der Flurane. Es hat eine gute hypnotische und muskelrelaxierende, jedoch nur schwach analgetische Wirkung. Desfluran ist ein in der Anästhesie weit verbreitetes Standardanästhetikum. Es zeichnet sich durch schnelles An- und Abfluten und damit gute Steuerbarkeit sowie eine gute Kreislaufstabilität aus.
[Bearbeiten] Chemie und Pharmakologie
Die Dichte von Desfluran ist als Flüssigkeit 1,465 g/ml. Der Siedepunkt liegt bei 22,8 °C, der Dampfdruck beträgt bei 20 °C 886,6 mBar. Aufgrund dieses niedrigen Siedepunktes ist eine spezielle Verdampfertechnologie erforderlich.
Der Blut-Gas-Verteilungskoeffizient von ist 0,42, das heißt bei einer Konzentration von 1 Volumenprozent (Vol%) in den Lungenbläschen beträgt die Konzentration im Blut 0,42 Vol%. Die geringe Löslichkeit bewirkt eine schnelle Einschlaf- und Aufwachphase. Die MAC ist 6 %, Desfluran ist damit weniger potent als Isofluran oder Sevofluran. Da Desfluran schleimhautreizend ist, eignet es sich nicht für die Narkoseeinleitung. Durch die Reizung der Atemwege kann ein Bronchospasmus oder Laryngospasmus ausgelöst werden.
Die Metabolisierungsrate von Desfluran ist minimal und liegt unter 0,1 %, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Leberschädigung sehr gering ist, daher kann es auch bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung eingesetzt werden. Wie die anderen Inhalationsanästhetika erhöht Desfluran den Hirndruck und ist Trigger einer malignen Hyperthermie.
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! |