Deutscher Bibliotheksverband
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Im Deutschen Bibliotheksverband e. V. (DBV) sind die Bibliotheken aller Sparten und Größenklassen Deutschlands zusammengeschlossen. Gleichberechtigte Mitglieder sind große Staatsbibliotheken ebenso wie kleine Gemeindebibliotheken, Spezial- oder kirchliche Bibliotheken, Fachstellen für öffentliche Bibliotheken und Ausbildungsstätten. Seit 1997 unterstützen auch fördernde Mitglieder aus Wissenschaft und Wirtschaft die Aufgaben des DBV.
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[Bearbeiten] Allgemeines
Der Zweck des gemeinnützigen Verbandes ist die Förderung des Bibliothekswesens und der Kooperation aller Bibliotheken. Zu den Aufgaben des DBV gehört auch die Förderung des Buches und des Lesens als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information sowie die Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechniken.
Der Verband kooperiert im Auftrag seiner rund 2000 Mitglieder mit zahlreichen nationalen und internationalen Gremien und Organisationen. An der Spitze des DBV stehen auf politischer Ebene das Präsidium (Präsident und zwei Vizepräsidenten) und auf der Arbeitsebene der Vorstand (7 Personen), der von einem Beirat mit 42 Vertretern aus Bibliothekswesen und Politik beraten wird. Neun fachlich gegliederte Sektionen und 16 Landesverbände vertreten die Interessen ihrer Mitglieder. Der DBV ist der Institutionenverband für alle Bibliotheken in Deutschland. Er ist Mitglied im Dachverband Bibliothek & Information Deutschland (BID).
Präsidentin des DBV für die vierjährige Amtszeit von 2003-2007 ist die Oberbürgermeisterin von Tübingen, Brigitte Russ-Scherer. Vorsitzende für die dreijährige Amtszeit von 2004-2007 ist Prof. Dr. Claudia Lux, Generaldirektorin der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Erster Geschäftsführer des DBV in der alten BRD war bis Ende September 1975 Klaus-Dietrich Hoffmann; anschließend Prof. Günter Beyersdorff, der langjährige Direktor des Deutschen Bibliotheksinstituts, das nach seiner Errichtung vom DBV unter anderem die Arbeitsstelle für das Büchereiwesen übernahm. In der Zeit von 2002 bis 2005 war Dr. Arend Flemming als Geschäftsführer für den DBV tätig, es folgte ab 2006 Barbara Schleihagen.
Über seine Arbeit informiert der DBV durch sein DBV-Jahrbuch, durch Einzelbeiträge in Fachzeitschriften, auf seiner Jahresversammlung und immer aktuell über das Internet.
[Bearbeiten] Die Gründung des DBV
Am 23. Februar 1949 fand in Nierstein die Gründungsversammlung des Deutschen Büchereiverbandes, ohne die Teilnahme der wissenschaftlichen Bibliotheken, statt. Am 13. Juni 1973 wurde auf der Mitgliederversammlung in Hamburg die Satzungsänderung und Umbenennung in Deutscher Bibliotheksverband e. V. beschlossen (Gesamtverband aller Bibliotheken, einschließlich der wissenschaftlichen Bibliotheken). In der DDR wurde am 18./19. März 1964 in Berlin der Deutsche Bibliotheksverband gegründet. Auf der gemeinsamen Mitgliederversammlung am 28. Februar 1991 in Göttingen wurde die Vereinigung der beiden Verbände zum Deutschen Bibliotheksverband e. V. beschlossen.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Leistungen des Bibliothekswesens zu lenken, ist auch das Ziel des Helmut-Sontag-Preises, des Publizistenpreises des DBV, der 1987 gestiftet wurde. Der Preis - mit 2.500 Euro dotiert - würdigt Publizisten, die das Bibliothekswesen durch herausragende Einzelbeiträge oder durch die Kontinuität sachgerechter Berichterstattung wirkungsvoll gefördert haben.
Mit dem Preis Bibliothek des Jahres, dem einzigen nationalen Bibliothekspreis, wird beispielhafte und vorbildliche Bibliotheksarbeit ausgezeichnet. Der DBV vergibt den Preis in Zusammenarbeit mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Joachim Kuhlmann: Die Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände und der Deutsche Bibliotheksverband. In: Georg Ruppelt (Hrsg.): Bibliothekspolitik in Ost und West: Geschichte und Gegenwart des Deutschen Bibliotheksverbandes. Frankfurt am Main, 1998, S. 225-235 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie: Sonderhefte; 72), ISBN 3-465-02999-2
- Hans Joachim Kuhlmann: Die Deutsche Bibliotheksverband 1973-1991. In: Georg Ruppelt (Hrsg.): Bibliothekspolitik in Ost und West: Geschichte und Gegenwart des Deutschen Bibliotheksverbandes. Frankfurt am Main 1998, S. 33-64 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie: Sonderhefte; 72). ISBN 3-465-02999-2