Deutsches Studentenheim
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Deutsche Studentenheim, nach der Straße, an der es liegt, liebevoll der Breul (Breul 23), genannt, ist eines der ältesten Studentenheime in Münster in Westfalen. Es besteht seit 1928. Seit dem 17. März 1986 steht es unter Denkmalschutz. Der Name Deutsches Studentenheim rührt daher, dass sein Bau von der damaligen Reichsregierung in Berlin gefördert wurde. Das Haus steht unter dem Wahlspruch „officium meuem est pontificeum“, Wappentier ist die Eule, das Symbol der Weisheit. Neben vielen deutschen Studenten ist es seit seiner Gründung Heimstatt für auslandsdeutsche und ausländische Studenten, die in Münster studieren. Der Breul steht männlichen Studenten offen, die hier während der gesamten Studienzeit wohnen können.
Von anderen Wohnheimen unterscheidet sich der Breul dadurch, dass es neben der hauseigenen Mensa, viele, von Tutoren organisierte gemeinschaftsfördernde Veranstaltungen gibt. Die Reihe "Vorträge im Breul" ergänzt das gesellschaftliche und kulturelle Angebot des bischöflichen Wohnheims ebenfalls. Ehemalige Bewohner des Hauses referieren dann zu ihren Fachgebieten. Daneben sind im musischen Bereich Breul Brass und die Schola Breuliana zu nennen. Die Hauszeitung heißt in Anlehnung an das Wappentier des Hauses schlicht "Eule". Sportliche Aktivitäten werden ebenfalls regelmäßig angeboten. Legendär ist die im Sommersemester stattfindende Party BREUL23.
Das Haus wird seit Beginn an vom Bistum Münster getragen und von einem geistlichen Rektor geleitet. Neben den 95 Studenten wohnen auch fünf Heiligenstädter Schulschwestern (Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, SMMP) im Haus.
Den Nationalsozialisten war die Einrichtung ein Dorn im Auge. Die Rektoren waren für ihre oppositionelle Haltung bekannt, einer von diesen vervielfältigte in seiner Wohnung die berühmten Predigten des Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen. Gleichzeitig wohnte aber auch Albert Derichsweiler im Haus, der für die Gleichschaltung an der Universität und in den studentischen Verbindungen sorgte und auch 1933 die Bücherverbrennung auf dem münsterschen Hindenburgplatz organisierte. Mit der Leitung der Einrichtung geriet er häufig in Konflikt.
Das Haus ist von den Architekten Franz Wethmar und Hans Ostermann erbaut worden. Den damaligen Vorschriften folgend, befindet sich im Dachgeschoss des Seitenflügels die ursprünglich mit einem spitzbogigen Gewölbe, in folge von Kriegsschäden nun mit einem Tonnengewölbe aus Holz versehene, reich ausgestattete Kapelle. Das Haus ist im Besitz von Kunstwerken die von Künstlern der Gemeinschaft „Schanze“ und der St. Lukasgemeinschaft stammten. Dazu gehören unter anderem: Ernst Hermanns, Aloys Röhr, Albert Mazotti und Theo Junglas.
Der jetzige Bischof von Münster, Dr. Reinhard Lettmann, unterstützt die Einrichtung als Stätte der Formung einer sozialen Kompetenz und der Einübung für die differenzierte Wahrnehmung der gesellschaftlichen Realität. Der Verein alter Breulianer ist dem Haus ebenfalls verbunden und fördert es nach Maßgabe der Satzung.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 58′ 00.00" N, 7° 37′ 40.25" O