Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
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Die Angst des Tormanns beim Elfmeter ist eine Erzählung von Peter Handke aus dem Jahr 1970.
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[Bearbeiten] Handlung
Handke erzählt die Geschichte des Monteurs und bekannten ehemaligen Fußballtormanns Josef Bloch, der an einem Freitag Morgen seine Arbeit auf einer Baustelle aufgibt, nachdem er den Eindruck hat, er sei entlassen. Er streift über das Wochenende durch die Stadt Wien und knüpft Kontakt zu einer Kinokassiererin, die er nach der ersten gemeinsamen Nacht erwürgt. Bloch fährt anschließend mit dem Bus in einen „südlichen Grenzort“, wo er eine frühere Bekannte aufsucht, ohne zur Ruhe zu kommen. Auch hier ist er ständig unterwegs, während er gleichzeitig wie unbeteiligt verfolgt, eher immer wieder zufällig mitbekommt, dass die Polizei auf seiner Spur ist und sich das Netz um ihn zusammenzieht – Bloch versucht, sich selbst zu überführen. Die Erzählung endet, bevor er verhaftet wird.
[Bearbeiten] Analyse und Interpretation
Der unstrukturierte Text ist in der dritten Person gehalten, nimmt aber dennoch immer die persönliche Perspektive Blochs ein, gleichzeitig Abstand haltend und von innen heraus erzählend. Bloch weist die Symptome eines Schizophrenen auf, wird immer wieder von seinen Wahrnehmungen gestört, muss ständig alles interpretieren – und wird zugleich vom Autor vor den Interpreten geschützt: „Ohne dass er damit etwas ausdrücken wollte, senkte er den Kopf.“
Der Bezug der Erzählung zum Titel bleibt lange Zeit unklar, wird auch nur in einem Abschnitt erwähnt, und nur in einem Satz erläutert. Die Vergangenheit Blochs als Tormann und die Erfahrungen, die er gemacht, sind dafür zwar wesentlich, ohne dass auf diese Vergangenheit näher eingegangen wird, unwesentlich hingegen ist die Erwähnung eines Fußballspiels, das er sich bei seinem Wiener Wochenende anschaut. Zentral ist lediglich die Schlussfolgerung, die Bloch für sich selbst trifft, und die im völligen Gegensatz zu seinem ständigen Bewegungsdrang steht: nur dem Tormann, der sich völlig ruhig verhält, schießt der Schütze den Ball in die Hände.
[Bearbeiten] Verfilmung
Die Erzählung wurde 1971/1972 von Wim Wenders mit Arthur Brauss, Kai Fischer, Bert Fortell und Erika Pluhar verfilmt.
[Bearbeiten] Sonstiges
Der Titel wurde im Fußballsport zum geflügelten Wort, jedoch immer mit dem Zusatz versehen, dass es in Wahrheit eher der Schütze ist, der beim Schießen eines Elfmeters Angst verspürt.