Die Elixiere des Teufels
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Roman Die Elixiere des Teufels von E. T. A. Hoffmann (1776–1822) erschien 1815/16. Hoffmann übernahm die Grundidee des Romans aus Matthew Gregory Lewis Roman „The Monk“, der auch im Text selber erwähnt wird.
Obwohl Hoffmann selbst nicht sehr religiös war, war er dennoch bei einem Besuch in einem Bamberger Kapuzinerkloster so stark von dem Leben, der Atmosphäre und den Patres beeindruckt, dass er beschloss, „Die Elixiere des Teufels“ zu schreiben und in diese religiöse Umgebung – in die der Roman natürlich gehört – zu setzen. Charakteristisch für Hoffmann ist, dass er dieses Buch in nur wenigen Wochen geradezu herunterschrieb. Das Werk kann in die Schwarze Romantik eingeordnet werden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der Mönch Medardus kann einem ihm anvertrauten Teufelselixier nicht widerstehen, was sinnliche Begierden wie Liebeswahn, Ehebruch und Mord in ihm weckt. Auf der Flucht trifft er einen wahnsinnigen Mönch, seinen Doppelgänger, der seine verfluchte und blutige Irrfahrt immer wieder kreuzt. Am Ende erfährt Medardus durch die Lektüre der Tagebücher eines Malers, dass alle, die er getötet oder verletzt hat, Stiefgeschwister waren!
[Bearbeiten] Interpretation
Die Lebensgeschichte, die Medardus in den Schriften des Malers findet, ist ein Motiv, das mehrfach in den „Elixiere[n] des Teufels“ aufgegriffen wird. Verschiedene Menschen (z. B. der Förster, der Leibarzt, der Abt) erzählen ihm immer wieder seine eigene Geschichte, z. T. nicht wissend, dass es sein Leben ist, das sie ihm erzählen. So taucht diese Erzählung immer wieder auf und der Leser ahnt, was Medardus erst am Ende erfährt: Die Geheimnisse lüften sich mehr und mehr und Medardus erfährt, dass er mit nahezu allen auftretenden Personen verwandt ist (alle, die er verletzt oder tötet, sind Halbbrüder bzw. Halbschwestern) und er erkennt eine dunkle Macht, die über seinem Leben zu stehen und die Fäden zusammen zu führen scheint.
Zu Beginn des Romans findet sich eine Variante der weithin bekannten Versuchungen des hl. Antonius, nach der der Mönch vom Teufel durch ein Elixier verführt werden sollte. Diese Legende basiert allerdings nicht auf der sog. Vita Antonii sondern auf ein Apophthegma, das Makarius dem Ägypter zugeschrieben wird (vgl. Apophthegmata Patrum, Nr. 456 nach der Ausgabe von Bonifaz Miller).
[Bearbeiten] Literatur
- Erstausgabe: Die Elixiere des Teufels. Nachgelassene Papiere des Bruders Medardus eines Kapuziners. Hrsg. von dem Verfasser der Fantasiestücke in Callot´s Manier. Berlin: Duncker und Humblot, 2 Bde; Bd. I 1815, 378 S. + 2 Bl. Verlagsanzeigen; Bd. II 1816, 374 S.
- Julian Garritzmann: "Das ICH in E. T. A. Hoffmanns "Die Elixiere des Teufels" - Eine Untersuchung zur Frage der Identität"
[Bearbeiten] Weblinks
http://www.xlibris.de/Autoren/Hoffmann/Hoffmann-Kurzinhalt/Elixiere.htm - detaillierte Zusammenfassung des Werkes