Die Serapionsbrüder
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Die Serapionsbrüder nannte E.T.A. Hoffmann zusammenfassend seine zwischen 1819-1821 entstandenen Novellen. In einer fiktiven Rahmenhandlung beschreibt er die Treffen einer Handvoll Freunde am Tag des Heiligen Serapion. Bei diesen Treffen erzählen die künstlerisch interessierten Freunde einander Geschichten (die Novellen Hoffmanns) und beurteilen diese gegenseitig.
Namensgeber der Bruderschaft ist weniger Serapion, ein Heiliger des 4. Jahrhunderts, der in der libysche Wüste in strenger Askese lebte. Vielmehr wird der Name von einem Wahnsinnigen abgeleitet, der sich viele Jahrhunderte später selbst für den heiligen Serapion hält, und zwischen Vision und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden kann. Seine Geschichte bildet den Auftakt der Sammlung.
Weitere bekannte Novellen des Werkes sind:
- Die Bergwerke zu Falun, Thema auch von Hebel und Hebbel bearbeitet;
- Meister Martin der Küfner und seine Gesellen;
- Klein Zaches, aus Hoffmanns Erzählungen bekannt,
- Das Fräulein von Scuderi, erste deutsche Kriminalnovelle.
Das serapiontische Prinzip sieht den Dichter als Seher, als Künder verborgener Zusammenhänge zweier Welten, zwischen Wachen und Träumen, fasst ihn als Mittler zwischen Wahn und Wirklichkeit, Geist und Seele, Menschlichem und Unmenschlichem auf.
Der fiktive Bund der Serapionsbrüder ist nicht zu verwechseln mit dem real existierenden Freundeskreis Hoffmanns, der sich ebenfalls „Serapionsbrüder“ nannte.