Die drei dunklen Könige
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s. Disku --Philipendula 17:42, 26. Sep 2006 (CEST)
In der Kurzgeschichte „Die drei dunklen Könige“ von Wolfgang Borchert werden die Leiden der Menschen in der Nachkriegszeit am Beispiel einer jungen Familie dargestellt.
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[Bearbeiten] Interpretation
Im Mittelpunkt der Kurzgeschichte steht eine junge Familie, bestehend aus einem Mann, einer Frau und einem neugeborenen Kind. Es wird nicht klar, was die Familie zuvor erlebt hat, wie sie lebt oder woher sie kommt, aber man weiß, dass das Kind erst vor einer Stunde geboren wurde („Das Gesicht war erst eine Stunde alt“). Später besuchen drei alte Männer die kleine Familie, um das Kind zu beschenken („Ein Esel, sagte er, ich habe sieben Monate daran geschnitzt. Für das Kind.“).
Die Kurzgeschichte spielt zur spät abendlichen Zeit („Er tappte durch die dunkle Vorstadt“) an Weihnachten („Heute ist ja auch Weihnachten“). Die Überschrift „Die drei dunklen Könige“ erinnert an die drei Heiligen Könige, die an Christi Geburt auch mit Geschenken erschienen sind. Man kann also sagen, dass es sich bei der Kurzgeschichte um eine Art Weihnachtsgeschichte der Neuzeit handelt. Es gibt noch weitere Stellen im Text, die Bezug auf die Überschrift und somit auf die Weihnachtsgeschichte nehmen „Guck, wie ein Heiligenschein, siehst du?“; „Sonderbare Heilige“; „Schöne Heilige“.
Wolfgang Borchert hat die Kurzgeschichte im Hinblick auf seine Kriegsvergangenheit geschrieben, um das Elend in der Nachkriegszeit unmittelbar auszudrücken. Die Armut der Familie, die sich ihr Holz in der Vorstadt sammeln muss, stellt er mit folgenden Zitaten dar: („Ihr Atem hing weiß im Zimmer, so kalt war es“); („Dann fand er eine alte Planke. Da trat er mit dem Fuß gegen, bis eine Latte morsch aufseufzte und losbrach. Das Holz roch mürbe und süß.“); („der Mann legte das süße, mürbe Holz in den kleinen Blechofen.“). Auch dass der Mann öfter betont, dass das Holz süß wie Kuchen riecht, lässt auf sehr arme Verhältnisse schließen. Borchert stellt aber, da er auf die Weihnachtsgeschichte zurückgreift, auch Hoffnung dar. Der Vater erscheint zwar in einem negativen Licht, da er irgendjemanden sucht, an dem er seinen Frust loswerden kann („und er hatte keinen, dem er die Fäuste ins Gesicht schlagen konnte“). Dies zeigt, dass er aufgrund der Situation, in der sich seine Familie befindet, sehr frustriert und entmutigt ist. Jedoch wird durch die Darstellungsweise des Kindes am Ende der Kurzgeschichte eine schwache Hoffnung auf eine bessere Zukunft vermittelt („vom Ofen her fiel eine Handvoll Licht hell auf das kleine schlafende Gesicht“). Die Kurzgeschichte soll auf der einen Seite das Elend der Nachkriegszeit und auf der anderen Seite die Hoffnung auf eine bessere Zukunft widerspiegeln. Diese Gegensätze werden durch die Soldaten („In drei alten Uniformen“) ergänzt, das Elend ist hierbei die Angst vor dem Krieg, die ihre Spuren hinterlassen hat („Oh, nichts, wisperte er, das sind nur die Nerven. Man hat eben zuviel Angst gehabt.“). Die Hoffnung wird durch das Bringen der Geschenke an die Familie verdeutlicht („Ein Esel, sagte er, ich habe sieben Monate daran geschnitzt. Für das Kind.“). Der alte hat trotz der schweren Jahre im Krieg Zeit gefunden dieses, zu der Zeit kostbare, Spielzeug anzufertigen. Auch die anderen Gaben der "Könige" sind der Zeit entsprechend. Zu dieser Zeit waren Süßigkeiten und Tabak ein wertvolles Gut, genau wie Weihrauch und Gold früher. Die Farbe der Bonbons kann man mit der des Goldes vergleichen (gelb). Somit wird die Ähnlichkeit mit der Weihnachtsgeschichte weiter verdeutlicht.
[Bearbeiten] Schwerpunkt
Der Schwerpunkt der Geschichte ist die Veranschaulichung des Elends in der dargestellten Stadt und in der Familie. Dieses Elend wird aber durch das Erscheinen der drei Soldaten gebrochen und es entsteht genau an Weihnachten neue Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Der Autor möchte damit ausdrücken, dass in jedem Elend immer noch durch irgendwelche Gegebenheiten Hoffnung entstehen kann und man somit nie aufgeben sollte und sich diesem Elend nicht hingeben darf.
[Bearbeiten] Zusammenhang zwischen Autor und Kurzgeschichte
Wenn man den Lebenslauf des Autors und die Geschichte betrachtet, kann man gewisse Parallelen erkennen und daher zu der Schlussfolgerung gelangen, dass sich die Kurzgeschichte auf das Leben in der Nachkriegszeit bezieht, die auch der Autor erlebte. Er hat das Elend selbst erfahren, das er in dieser Kurzgeschichte schildert. Daher drückt er die Hilflosigkeit seitens des Vaters bezüglich dieses Elends aus. Eine weitere Parallele ist die Hoffnung, die später auftritt, genauso wie im realen Deutschland, das nach dem Krieg wieder aufgebaut wurde.