Diskussion:Diesseits
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[Bearbeiten] Disjunkte Bereiche?
Bis dato (Jahrtausendwende) gibt es zwischen religiösen und naturwissenschaftlichen Sichtweisen nur sehr indirekte Verbindungen. Religion und Naturwissenschaft sind geradezu disjunkte Fachbereiche. Religion/Spiritualität auf der einen Seite und Physik/Chemie/Mathematik... andererseits pflegen ihr jeweiliges Sujet - die Schöpfung/die Natur - methodisch sehr unterschiedlich zu behandeln. Das ist jedoch nicht zwingend festgeschrieben.
[Bearbeiten] Quantenphysik: Komplementaritäten
Beispielsweise stellt die Quantenphysik in ihrer Kopenhagener Deutung den dualen Charakter der Wesenheit "Teilchen/Welle" am Beispiel des Doppelspaltexperiments fest. Eine solche physikalische Wesenheit ("Licht") ist dadurch charakterisiert, daß sie - je nachdem, ob eine a priori Beobachtung (vor dem Spalt) prinzipiell möglich ist oder nicht - exklusiv nur entweder als Welle ("elektromagnetische Welle") oder als Teilchen ("Photon") auftreten kann. Diese physikalisch deduktiv und durch Erfahrung bestätigte Grenzlinie ist bereits durch die Tatsache der jeweiligen Versuchsanordnung vorgegeben.
Mit anderen Worten: Eine Wesenheit reduziert ihre prinzipiell mögliche Zustands-Gesamtmenge auf ihre Gestalt als Korpuskel mit bestimmten/bestimmbaren Eigenschaften, indem eine bestimmte Meßanordnung ihre Beobachtung ermöglicht. Hierdurch gehört sie, wie auch die Meßanordnung, dem uns zugänglichen Universum an, gewissermaßen macht die Möglichkeit einer Beobachtung die Wesenheit diesseitig, im physikalischen, wie im religiösen Sinn.
Andererseits steht erfahrungsgemäß und logisch fest, daß über das Nicht-Beobachtbare keine Aussage mit realer Gültigkeit möglich ist. Das in physikalischen Systemen Nicht-Beobachtbare entzieht sich somit dem Wissen und bleibt im Bereich des Glaubens.
Nicht zuletzt die Ergebnisse von Quantenteleportationsexperimenten zeigen, daß physikalische Wesenheiten (z.B. "Licht") solange in einem Zustand der Überlagerung aller ihrer Möglichkeiten bleiben, bis sie tatsächlich beobachtet (diesseitig, s.o.) werden, was bedeutet, daß sie erst durch Messung in einen bestimmten Zustand gezwungen werden, der durch bestimmte Eigenschaften beschrieben ist. Vor einer Messung bzw. ohne Messmöglichkeit läßt sich über den Zustand der physikalischen Wesenheit keine Aussage treffen. Ein bestimmter Zustand, der durch Eigenschaften zu spezifizieren wäre, ist an der nicht beobachtbaren Wesenheit per se nicht definiert. Ein "Zustand", besser: die Zustandsmenge der Wesenheit liegt gewissermaßen jenseits des Erfahrbaren, solange sie noch nicht "angeschaut" worden ist. Eine prinzipiell unanschauliche Wesenheit jedoch wird nach üblichem religiösem und auch physikalischem Sprachgebrauch dem Jenseits zugeordnet. (s. "Geister" nach esoterischen Quellen bzw. "spukhafte Fernwirkung" nach Einstein, A.)
[Bearbeiten] Grenzlinien
Unter physikalischer Komplementarität wird das Verhältnis von zueinander dualen Gestalten der jeweiligen energetischen Entität verstanden. Wie oben erläutert, sind korpuskulare Gestalt ("Photon") und Wellengestalt ("elektromagnetische Welle") einer Wesenheit ("Licht") durch eine solche Komplementarität betroffen, indem sie sich gegenseitig ausschließen. Zwischen dem physikalisch-körperlichen und dem physikalisch nicht-körperlichen gibt es eine Grenzlinie, wie es zwischen der religiös verstandenen Körperlichkeit und der religiös verstandenen Nicht-Körperlichkeit eine Grenzlinie gibt.
Hierdurch wird zunächst eine bloße Analogie offenbar. Wenn man jedoch sieht, daß in beiden Bereichen, dem physikalischen und dem religiösen, das Selbe gemeint ist, nämlich die Natur bzw. die Schöpfung, dann wird deutlich, daß es sich bei der begrifflichen Analogie um mehr handeln muß, nämlich um eine faktische Übereinstimmung der jeweiligen Sujets. Möglicherweise läßt sich durch diese neue Betrachtungsweise die Kluft zwischen religiösen und areligiösen/antireligiösen Philosophen überbrücken.
[Bearbeiten] Energieerhaltung/Lebenserhaltung
Interessant ist in diesem Zusammenhang der Begriff der "Todeslinie". Im physikalischen Sinne sind die möglichen Gestalten einer Wesenheit jedenfalls durch die Erhaltungssätze (z.B. Energieerhaltung) miteinander verbunden. Wandelt sich eine Gestalt einer Wesenheit in ihre komplementäre um, so geschieht dies nicht durch ihre Vernichtung im Sinne eines energetischen Verschwindens, sondern allein durch den Aspekt ihrer Beobachtbarkeit bzw. Sichtbarkeit.
Akzeptiert man also die oben erwähnte Übereinstimmung von physikalischer und religiöser Betrachtungsweise, so führen die Erhaltungssätze zu dem Schluß, daß eine Wesenheit beim Übergang von ihrer körperlichen zu ihrer nicht-körperlichen Gestalt nicht nihiliert wird/stirbt, sondern erhalten bleibt, nämlich anders, wenn auch nicht beschreibbar, so doch in gewisser Weise umkehrbar.
[Bearbeiten] Weblinks
Eine interessante Betrachtung und weitere Informationen. Der Blog ist in Form eines fiktiven Gesprächs gehalten.
[Bearbeiten] Veröffentlichung
Ich sehe gerade, daß Sie einen Link auf eine Zeitschrift haben. Wenn Sie möchten, bin ich einverstanden, daß sie meinen Beitrag auch in der Zeitschrift veröffentlichen. Der erwähnte Blog findet sich unter www.dieuhrzeit.de.