Djedefre-Pyramide
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Die Pyramide des Djedefre ist die nördlichste aller ägyptischen Pyramiden. Sie wurde in der 4. Dynastie für Pharao Djedefre (Radjedef), Sohn und Nachfolger von Pharao Cheops und dessen Nebenfrau Henutsen erbaut.
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[Bearbeiten] Die Pyramide
Es wird angenommen, dass die Pyramide aufgrund der kurzen Regierungszeit Djedefres unvollendet blieb oder sich nur im Anfangsstadium der Bauphase befand. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Pyramide aufgrund des frühen Todes des Königs nicht vollendet wurde. Hierfür sprechen die Magazine, Kapellen sowie weitere Tempelteile, die in Ziegelbauweise errichtet wurden. [1] Die Überreste der ersten Lage befinden sich nahe dem heutigen Ort Abu Roasch, ca. 7,5 km nordwestlich von Gizeh. [2] Für den Bau seiner Grabanlage wählte Dejdefre einen Ort, der ca. 20 m höher liegt das Gizeh-Plateau. Dadurch war ein sehr langer Aufweg zum Bezirk erforderlich, dessen Länge auf ca. 1700 m geschätzt wird. [3] Der Pyramidenname wird mit zwei Übersetzungsversionen wiedergegeben: „Zum Firmament gehört Djedefre“ und „Sternenzelt des Djedefre“, die jedoch im Prinzip dieselbe Bedeutung haben.
[Bearbeiten] Daten
Die ursprüngliche Basislänge betrug ca. 106,2 m (heute nur noch 97). Bei einem vermuteten Neigungswinkel zwischen 48° und 52° hätte die Pyramide eine Höhe von 57m beziehungsweise 67 m und ein Gesamtvolumen von 131.043 m³ erreicht. [4]
[Bearbeiten] Die Substruktur
Im Gegensatz zur Pyramide seines Vaters Cheops wurde die Grabkammer wieder unter der Pyramide und nicht im Pyramidenmassiv selbst angelegt. Dieser Unterbau befindet hat eine Größe von 23 x 10 m und liegt ca. 20 m oder mehr unter der Erde. Zur Grabkammer führt ein Korridor von 49 m Länge und einem Gefälle von 22° 35’.
[Bearbeiten] Der Pyramidenbezirk
Die Struktur des Pyramidenbezirks ist in ihrer Ausrichtung von Nord-Süd an die des Djoser in Sakkara angelehnt. Dadurch und durch die Bauweise der Pyramide weist diese sowohl Elemente der Pyramiden der 3. Dynastie als auch der 4. Dynastie auf. Im Osten der Pyramide sind Reste von Ziegelmauerwerk zu erkennen, die zum Totentempel gehören, daneben eine Bootsgrube für die Sonnenbarke. Bei Ausgrabungen durch die „Expedition des Institut Francais d’Archéologie Oritientale“ haben Mitarbeiter des schweizerisch-französischen Teams festgestellt, dass sich 6 m nördlich der Pyramidenbasis ein Innenhof befand, der Richtung Osten zum Totentempel verlief. Hierbei wurden auch an der Südostecke die Überreste einer Königinnenpyramide entdeckt.
[Bearbeiten] Funde
An der Ostseite fand das schweizerisch-französischen Team Köpfe, die Dejdefre darstellen und außerhalb des Korridors zum Taltempel wurde ein Depot mit Votiv-Keramik gefunden.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Peter Jánosi: „Die Pyramiden – Mythos und Archäologie.“ S. 71 – 72
- ↑ Alberto Siliotti: Pyramiden - Pharaonengräber des Alten und Mittleren Reiches. S. 92
- ↑ Mark Lehner: Das erste Weltwunder – Die Geheimnisse der ägyptischen Pyramiden. S. 17, 120 - 121,
- ↑ Mark Lehner: Das erste Weltwunder – Die Geheimnisse der ägyptischen Pyramiden. S. 17, 120 - 121,
[Bearbeiten] Literatur
- Mark Lehner, Das erste Weltwunder – Die Geheimnisse der ägyptischen Pyramiden, Econ Verlag, 1997, ISBN 3430159636
- Alberto Siliotti: Pyramiden - Pharaonengräber des Alten und Mittleren Reiches. Karl Müller Verlag, ISBN 3-86070-650-0
- Miroslav Verner, Die Pyramiden, Rowohlt Verlag, 1999, ISBN 3499608901
- Peter Jánosi: „Die Pyramiden – Mythos und Archäologie.“ Verlag C. H. Beck 2004, ISBN 3-406-50831-6
[Bearbeiten] Siehe auch
Koordinaten: 30° 1' 56" N, 31° 4' 29" O