Don Chipp
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Donald Leslie Chipp (* 21. August 1925 in Melbourne; † 28. August 2006 in Richmond) war ein australischer Politiker, Minister und Vorsitzender der Australischen Demokratischen Partei ("Australian Democrats") von 1977 bis 1986.
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[Bearbeiten] Schulausbildung, Militärzeit und Beruf
Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der Royal Australian Air Force.
Nach dem Studium an Universität von Melbourne, das er mit einem Diplom als Kaufmann verließ, spielte er einige Jahre Fußball in der Liga von Victoria. Anschließend arbeitete er von 1950 bis 1955 als Archivar beim Commonwealth Institut für Buchhaltung. 1955 wurde er zum Hauptgeschäftsführer des Bürgerlichen Olympischen Komitees ernannt, das die Olympischen Spiele von Melbourne 1956 mitvorbereitete. Nach den Spielen arbeitete er als Manager des Förderungsausschusses von Victoria und gründete zugleich seine eigene Managementberatung.
[Bearbeiten] Abgeordneter im Repräsentantenhaus
Nach einem Mandat im Stadtrat von Kew von 1958 bis 1961 wurde er 1960 Abgeordneter des australischen Repräsentantenhauses und vertrat dort bis 1968 als Liberaler den Wahlkreis Melbourne-Higinbotham, bis er durch eine Umverteilung den wenig sicheren Wahlkreis Hotham bekam.
[Bearbeiten] Minister
Am 26. Januar 1966 wurde er von Premierminister Harold Holt zum Minister für Marine und Tourismus ernannt. Diese Ämter behielt er auch nach dem plötzlichen Badetod des Premierministers im Dezember 1967 im Übergangskabinett von John McEwen bis zum 10. Januar 1968.
Der neue liberale Premierminister John Gorton berief ihn allerdings nicht in sein Kabinett, da Chipp einen anderen Kandidaten (Billy Snedden) für den Vorsitz der Liberalen Partei unterstützt hatte und teilweise auch, weil Chipp eine weitere Königliche Kommission zur Untersuchung des Sinkens des Schiffes „Voyager“ im Jahre 1964 forderte. Nach den Wahlen von 1969 berief ihn Gorton allerdings doch in sein Kabinett. Don Chipp war bis zum 10. März 1971 Minister für Zölle und Verbrauchssteuern. In diesem Amt erhielt er landesweite Beachtung aufgrund der weit reichenden Aufhebung der Zensur für Druckerzeugnisse, der Einfuhrerlaubnis für Novellen wie Henry Miller‘s „Wendekreis des Krebses“ ebenso wie der Erlaubnis zum Verkauf des „|Playboy Magazine“. Diese Handlungen machten ihn bei vielen Leuten populär, führten aber andererseits zu Unstimmigkeiten mit seinen Parteifreunden, die ihn für zu liberal hielten. Während dieser Zeit gehörte Chipp neben Snedden und Andrew Peacock der so genannten „kleinen Liberalen“- Fraktion in der Liberalen Partei an.
Nach der Niederlage der Liberalen Partei 1972 war er dann Mitglied des „Schattenkabinetts“ für Soziale Sicherheit. Er blieb weiterhin ein starker Unterstützer von Billy Snedden, der nach der Wahlniederlage Vorsitzender der Liberalen Partei wurde, aber bei der Wahl von 1974 dem Premierminister Gough Whitlam unterlag.
Obwohl der neue seit März 1975 amtierende Vorsitzende der Liberalen Partei, Malcolm Fraser, Chipp nach dem Rücktritt von Whitlam am 11. November 1975 in sein Übergangskabinett als Minister für Soziale Sicherheit, Gesundheit, Rückführungen und Entschädigungen berief, gehörte er nach der Wahl im Dezember 1975 diesem Kabinett, das schließlich bis 1983 regierte, nicht mehr an.
[Bearbeiten] Gründer und Vorsitzender der „Australian Democrats“
Nach einem zunehmend enttäuschendem Jahr als „Hinterbänkler“ trat Chipp schließlich 1977 aus der Liberalen Partei aus, um Ende des gleichen Jahres die „Australian Democrats“ zu gründen und zugleich bis 1986 deren Vorsitzender zu bleiben.
Für die neue Partei wurde er bereits bei der Wahl im Dezember 1977 zusammen mit seinem Parteifreund Colin Mason, der New South Wales vertrat, in den Senat gewählt. Als Senator war er bei mehreren wichtigen hochrangigen Umwelt- und Sozialprozessen beteilt und spielte eine wichtige Rolle beim Stopp des „Franklin-Stausee-Projektes“. Bei der Bundeswahl 1980 errangen die „Australian Democrats“ erstmals die Mehrheit im Senat, die sie bis 2004 behielten.
Im Dezember 1986 trat er vom Vorsitz der „Australian Democrats“ zurück und wurde von Janine Haines abgelöst. Im Jahr 2001 kandidierte er erfolglos als Oberbürgermeister von Melbourne. Danach trat der an Parkinson leidende Politiker nur noch selten in der Öffentlichkeit aus. Gleichwohl hielt er eine Eröffnungsrede beim Parteitag der „Australian Democrats“ im Mai 2006 in Melbourne.
[Bearbeiten] Weblinks
- Kurzbiographie auf der Homepage der Don-Chipp-Foundation
- Artikel zum Tode von Don Chipp im „Sydney Morning Herald“
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Chipp, Don |
| ALTERNATIVNAMEN | Chipp, Donald Leslie |
| KURZBESCHREIBUNG | australischer Politiker |
| GEBURTSDATUM | 21. August 1925 |
| GEBURTSORT | Melbourne |
| STERBEDATUM | 28. August 2006 |
| STERBEORT | Richmond |
