Doowop
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--Zaungast 10:59, 18. Feb 2006 (CET)
Doo Wop ist ein Musikstil, bei dem die stimmlichen Harmonien im Vordergrund stehen. Der Name kommt von den Nonsens-Silben, die die Gruppen im Hintergrundgesang benutzten, wie z.B. Diddle-De-Dum, Doo Wop Du Wah oder Hm-Mah-Hm-Mah-Hm-Mah. Die Wurzeln der Vocal Groups liegen im Blues und dem Gospel, der später dann, vermengt mit der Country Musik, zum Rock'n'Roll wurde. Eine der großen Doo Wop-Hymnen, Sh-Boom von den Chords gilt neben Rocket 88 von Jackie Brenston (alias Ike Turner, späterer Ehemann von Tina Turner) zu den ersten echten Rock and Roll Aufnahmen.
Der Name Doo Wop wurde allerdings erst Ende der 60er Jahre durch den New Yorker D.J Gus Gossert geprägt. In den 50er Jahren bezeichnete man diese Art der Musik als Race Music(was für jeglich Art schwarzer Musik in den 40er/50er Jahren galt), später dann als Vocal Group Music (bezogen aud die viele Uuuhs und Aaahs im Background) oder schlicht als Rock & Roll.
Die Tradition der Vocal Group begann schon in den 20er Jahren mit Gruppen wie den Revellers (Vorbilder der Comedian Harmonists), sowie in den 30er/40er Jahren mit den Ink Spots, Mills Brother oder Cats & the Fiddle. Zu dieser Zeit war diese Art der Musik eine Domäne der Afro-Amerikaner.
Mitte der 50er Jahre gab es dann die ersten sogenannten "Mixed Groups", die aus weißen und schwarzen Mitgliedern bestanden (Fascinators, Del Vikings, Rob Roys).
Gegen Ende der 50er Jahre kamen die ersten, ausschließlich aus weißen Mitgliedern (Dion & the Belmonts, Mystics, Passions) bestehenden Gruppen hinzu, die ihren Schwarzen Vorbildern nachzueifern versuchten und das Spektrum des Doo Wop erweiterten. Wobei die Italoamerikanischen Gruppen, die den Belcanto Stil der italienischen Oper mit in die Musik hineinbrachten, wohl mit am erfolgreichten waren.
Der größte Teil der weißen Gruppen erreichte allerdings nie die Klasse der schwarzen Vorbilder. Die Harmonien waren meist sehr vereinfacht, und die Texte relativ harmlos, stark zugeschnitten auf junge Teenager, wie es ja auch heutzutage immer noch in dieser Art und Weise gemacht wird.
Die einzelnen Gruppenmitglieder lernten sich meist in der Nachbarschaft oder in der High School kennen und sangen oft an den Straßenecken. Aber auch gern in Tunneln oder U-Bahn-Schächten - immer auf der Suche nach einem Echo für ihren Sound. Die Gruppen bestanden meist aus vier oder fünf Mitgliedern, einem Lead, einem 1. Tenor, einem 2. Tenor, einem Bariton und dem Bass. Etwa zwei Drittel aller Songs waren Balladen. Die Texte waren anfangs - wie bei den Ravens oder den Orioles - noch anspruchsvoller bzw. direkter und härter, was sich aber mit dem Einzug der Teenager (wie oben beschrieben) in die Musik änderte. Aber gerade die weißen Gruppen (die relativ spät aufkamen) hatten es auch etwas schwerer da die Charts Anfang der 60er Jahre vom Gewinsel der zahlreichen Teenagesänger beherrscht wurden, bis dann ca. 1963 durch die British Invasion den Doo Wop Groups endgültig (was die Präsenz in den Charts anging) der Garaus gemacht wurde. Die Schwarzen verschrieben sich dann dem Soul, die Weißen den Anfängen des Hard Rock bzw. Country Rock. Die meisten kehrten nach kurzen und erfolglosen Karrieren zurück ins wahre Leben und sangen gar nicht mehr.
Allerdings gab es bis weit in die 60er Jahre in Amerika (hauptsächlich in New York und New Jersey), eine vornehmlich aus Acappellagruppen (z.B. Zirkons, Apparitions, Count Five) bestehende starke Subkultur die auf Labeln wie CatTime, Snowflake, Times Square oder Relic auf zahlreichen Lp´s und Singles gut dokumentiert ist.
Ende der 60er-Jahre kam in den USA, später auch in Europa (zuerst in England mit Gruppen wie MUD, Rocky Sharpe & the Razors, Showaddywaddy und den Darts), das Rock 'n' Roll-Revival auf. Wobei der Begriff Rock 'n' Roll zur damaligen Zeit ein wenig irreführend war. Denn vor allem in Amerika bestand das Revival hauptsächlich aus Doo Wop. Der Oldie-Radio-Sender WCBS, mit Gus Gossert als Moderator, war zu Beginn der 70er-Jahre der meistgehörte Sender in ganz Amerika. Dutzende von Gruppen (Nutmegs, Channels, Belmonts) reformierten sich, gaben umjubelte Konzerte und nahmen neue Platten auf. Die Revue-Band Sha Na Na sang "At The Hop" in Woodstock. "Grease" feierte mit vielen Doo Wop-Liedern riesige Erfolge am Broadway. Der Film "American Graffiti", ebenfalls mit einem Haufen Doo Wop-Songs wurde ein weltweiter Blockbuster. Die ebenso erfolgreiche Fernsehserie "Happy Days" hatte sogar einen Doo-Wop-Titelsong.
In Deutschland kamen in den 80ern die ersten neuen Doowop Gruppen auf, die meist die alten Songs coverten. Als Vorreiter agierten hierbei die Five Voices/Fi Tunes, die als erste deutsche Streetcorner-Gruppe gilt.
In der Tradition der Vocal-/Doo Wop-Gruppen gab es in Deutschland die nicht mehr existierende Gruppe "The Belangels". Die Gruppe hatte auch einige Veröffentlichungen in den USA unter dem Namen "Chordliners" und war somit die erste Deutsche Doo Wop Gruppe, die es mit überwiegend eigenem Material über den großen Teich geschafft hatte.
Aus der Reihe der Coverbands in der Tradition der Weißen Vocal-/Doo Wop-Gruppen fallen insbesondere die Mysterials und die Crystalairs auf, die ihren eigenen, sehr ausdrucksvollen Stil entwickelten und ebenfalls Doowop made in Germany in den USA sehr erfolgreich machten.
Zudem hat sich gerade in den späten 80er Jahren bis Mitte der 90er Jahre eine enorm große Zahl an Doo Wop-/Vocalgruppen in Deutschland gegründet, von denen die meisten aus unterschiedlichen Gründen leider wieder verschwunden sind.
Neben den Obengenannten gab/gibt es noch es noch (kein Anspruch auf Vollständigkeit): Die Delegations, Sentimentals, Jay Bee And His Jupitors, Fabulous Flops(Four Flops), Whisperones, Creamtones, Continental IV, Chaperals, Night Owls, Destinations, Chotalls, Fairytales, Retromantics, Driftwoods, Voice Angels, Velveteers, Lyricals, Rick & the Romantics und die Del Jays ([1].)
Nachfolgend ein paar Beispiele für die nahezu unüberschaubare Anzahl an US Doo Wop-Groups:
- The Harptones "Life is but a Dream"
- The Penguins "Earth Angel"
- The Heartbeats "A Thousand Miles Away"
- The Jacks "Why don´t you write me"
- The Capris "There's A Moon Out Tonight"
- The Moonglows "Sincerely" (geschrieben von Alan Freed) Hierbei ist anzumerken, das Alan Freed diesen Song nicht wirklich geschrieben hat, sondern sich nur, im Gegenzug für Airplay und Promotion, in die Writerline mit einschreiben lassen hat. Nicht nur bei den Moonglows, sondern auch bei anderen Gruppen und Solokünstlern wie Chuck Berry. Dieses "tantieme stealing" war in den 50er Jahren eine gängige Praxis.
- The Mello-Kings "Tonite Tonite"
- Dion & The Belmonts - "I Wonder Why"
- The Passions - "I Only Want You"
- The Earls - "Remember Then"
- Kenny Vance - "Looking For An Echo" (Dieser Song aus dem Jahre 1975 ist ein verklärter Blick des Sängers auf die Musik seiner Jugend. Der Song hat aber mit Doo Wop ansich, bis auf die Aussage, nicht viel zu tun. Der Song ist typischer 70er Jahre Folk/Pop. Trotzdem sehr hörenswert.)
- The Edsels - "Rama Lama Ding Dong"
[Bearbeiten] Weblinks
Hören
- Antonios Doowop - Jukebox
- Brians Doowopfix - Jukebox
- The Doowop Jukebox
- Dapatchy Doowop Jukebox
- Blue Moon Doowop Jukebox
- Doowop- & Oldie-Jukebox
- Big Bob H. Doowop Jukebox
- Top 100 Doowops
- For Doo Wop
- Frisco's Oldies
- Doowopcafe Jukebox
Hören & Lesen
- DoowopDream - deutschsprachige Seite mit Informationen und Radiostation
- Doowopy - deutschsprachige Seite mit Informationen und Jukebox
- Doowopcafé - englischsprachige Seite mit Informationen, Jukebox & Online-Radio
- History of Rock - Geschichte des Rock'n'Roll in ausführlicher Form mit Jukebox
- Destination Doowop - englischsprachige Seite mit Informationen und Online-Radio
- Harmony Train - englischsprachige Seite mit Informationen und Streams
- The Vocal Group Harmony Website - englischsprachige Seite mit Informationen und Soundfiles
Lesen