DR Baureihe 52.80
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DR Baureihe 52.80 | |
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Anzahl | 200 |
Nummerierung | 52 8001 bis 52 8200 |
Rekonstruktion | RAW Stendal |
Indienststellung | 1960-1967 |
Ausmusterung | Im Einsatz bis zum Ende der Dampftraktion der DR |
Achsformel | 1'E h2 |
Länge über Puffer | 22.975 mm |
Ø Treibrad | 1.400 mm |
Ø vorderes Laufrad | 850 mm |
Achsstand | 9.200 mm |
Höchstgeschwindigkeit v/r | 80 km/h / 50 km/h |
Kesseldruck | 16 bar |
Kolbenhub | 660 mm |
Zylinderdurchmesser | 600 mm |
Rostfläche | 3,71 m³ |
Verdampfungsheizfläche | 172,3 m³ |
Leistung | 1.650 PSi |
Lokreibungslast | 79,6 Mp |
Lokdienstlast | 89,7 Mp |
Bremsbauart | Knorr |
Gewicht d. Tenders | 18,5 Tonnen (leer) |
Kohlevorrat | 10 Tonnen |
Wasservorrat | 30 m³ |
Die Baureihe 52.80 entstand ab 1960 bei der Deutschen Reichsbahn der DDR aus der grundlegend überarbeiteten Kriegslokomotive der Baureihe 52. Diese als Rekonstruktion bezeichnete Modernisierung der Lokomotive erstreckte sich, mit wenigen Ausnahmen, auf alle Bauteile und Baugruppen der Maschine. Die Rekonstruktion ist nicht zu verwechseln mit der ab 1959 ebenfalls im Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Stendal durchgeführten Generalreparatur einer Anzahl von Lokomotiven, bei der lediglich die kriegsbedingten "Entfeinerungen" zurückgebaut und verschlissene Bauteile oder - ebenfalls kriegsbedingt - zu schwach dimensionierte Baugruppen ersetzt werden mussten. So wurden bei der Generalreparatur hauptsächlich nur Stehkessel und Lenkgestelle ersetzt. Die Lokomotiven behielten dabei ihre ursprüngliche Ordnungsnummer.
Aus wirtschaftlichen Gründen wurde das Generalreparaturprogramm zurückgefahren und man begann im Frühsommer des Jahres 1960 im RAW Stendal mit der Rekonstruktion der Baureihe 52. 200 Lokomotiven erhielten bis 1967 den für die Baureihe 50.35 konstruierten Verbrennungskammerkessel Typ 50E. Weitere markante Merkmale der Rekolok waren neue Zylinder in Schweißausführung, eine Mischvorwärmeranlage der Bauart IfS/DR und, bedingt durch den neuen Kessel, neue Führerhausvorderwände mit ovalen Fenstern. Der vorgesehene komplette Ersatz der Führerhäuser und die Kupplung mit neuen Tendern kam nicht zustande. Die verschlissenen Wannentender 2'2'T30 wurden meist mit neu gebauten Wannen versehen.
Weitere Rekonstruktionsmaßnahmen betrafen den Einbau von Achslagerstellkeilen und die Erneuerung des Krauss-Helmholtz-Lenkgestells. Entgegen oft geäußerten, anderslautenden Meinungen wurden die Schieber im Rahmen der Rekonstruktion nicht ersetzt oder umgebaut Die 52.80 behielt ihre Regelkolbenschieber mit Druckausgleichern der Bauart Winterthur und damit auch ihre schlechten Leerlaufeigenschaften. Erst in den 80er Jahren wurden bei einigen Lokomotiven im RAW Meiningen Druckausgleichkolbenschieber der Bauart Trofimoff/Meiningen und Zylindersicherheitsventile eingebaut. Durch diesen Umbau verbesserte sich der Leerlauf der Maschinen enorm, was sich wiederum in der Einsparung von Schmier- und Brennstoffen bemerkbar machte.
[Bearbeiten] Literatur
- Michael Reimer, Dirk Endisch: Baureihe 52.80 - Die rekonstruierte Kriegslokomotive, GeraMond, ISBN 3765471011