Dreißigacker
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Dreißigacker ist ein Ortsteil der Kreisstadt Meiningen im Süden des Freistaates Thüringen mit 1.415 Einwohnern (2006).
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[Bearbeiten] Geografische Lage
Dreißigacker liegt auf einer Hochebene im Werratal rund einen Kilometer westlich von Meiningen an der Landstraße nach Herpf auf einer Höhe von 430 Meter über NN.
[Bearbeiten] Geschichte
Dreißigacker wurde am 13. Oktober 1320 erstmalig urkundlich erwähnt, als nach einer Waldrodung 30 Äcker für die Ansiedlung von Bauern geschaffen wurde, was zugleich den Ortsnamen erklärt. Im Mai 1525 wurde während des Bauernkrieges bei einer Schlacht nahe des Dorfes das Bauernheer Bildhäuser Haufen vernichtend von fürstlichen Truppen geschlagen.
1710 ließ Herzog Ernst Ludwig I. ein Jagdschloss erbauen, in dem von 1801 bis 1843 die erste Forstakademie Thüringens untergebracht war, zu deren erstem Direktor Johann Matthäus Bechstein berufen wurde. Da im nahen Meiningen bis Mitte des 19. Jahrhunderts jüdischen Bürgern das Wohnrecht verwehrt wurde, bildete sich in Dreißigacker eine große jüdische Gemeinde. 1946 wurde im Schloss ein Lehrerinstitut etabliert, das an den Standorten Dreißigacker und Meiningen bis 1990 existierte. 1978 errichtete der Meteorologische Dienst der DDR, heute in den Deutschen Wetterdienst integriert, auf dem höchsten Punkt des Ortes eine Wetterstation.
Am 4. Oktober 1990 erfolgte die Eingemeindung nach Meiningen, in Dreißigacker lebten damals rund 900 Einwohner.
1991 entstand am Ortsrand ein 89 ha großes Gewerbegebiet, in dem sich bis 2005 78 Firmen mit ca 2.000 Beschäftigten angesiedelt haben. Weiter entstanden mehrere Neubaugebiete. 1995 wurde das neue Klinikum Meiningen eröffnet, in dem heute rund 800 Mitarbeiter beschäftigt sind. Weitere medizinische Einrichtungen folgten im Umfeld des Krankenhauses..
Die Einwohnerzahl des Ortsteiles stieg auf 1.133 Bürger im Jahr 1998 und auf 1.440 Bürger im Jahr 2004 an.
[Bearbeiten] Politik
Ortsbürgermeister von Dreißigacker ist Jean Hartmann.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
In Dreißigacker befinden sich das Verkehrsamt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, das Klinikum Meiningen und eine Wetterstation des DWD. Des Weiteren entstanden hier seit 1990 ein Dialysezentrum, zwei Ärztehäuser, ein Medizinisches Versorgungszentrum und ein Seniorenheim.
[Bearbeiten] Firmen
Im Gewerbegebiet Dreißigacker haben sich seit 1991 mehr als 70 Firmen angesiedelt. Hier sind jene aufgeführt, die mehr als 100 Beschäftigte haben.
Das weltweit tätige Hightech-Unternehmen ADVA Optical Networking AG ist ein führender Anbieter für optische Netzwerklösungen im Datentransport. Im Meininger Betrieb ist die Entwicklung & Forschung und die Produktion mit 300 Mitarbeitern angesiedelt.
Das mit 240 Mitarbeitern zu den größten Unternehmen zählende Backhaus Nahrstedt betreibt 48 Bäckereifilialen und Bistros in Süd- und Westthüringen sowie in Unterfranken.
Die Winkhaus Türtechnik GmbH & Co. ist ein Unternehmen der Winkhaus-Gruppe und produziert seit 1995 mit 180 Mitarbeitern Sicherheitstürverriegelungen und Schließzylinder.
In der Meininger Niederlassung von MIWE Backofentechnik GmbH stellen heute 150 Mitarbeiter Industriebacköfen, Backöfen für Bäckereifilialen und Bäckereitechnik her.
Als einer der ersten Firmen hat sich in Dreißigacker die Meininger Wurstwaren GmbH mit heute rund 150 Beschäftigten niedergelassen.
Die 1991 aus einem Werkzeugbau hervorgegangene Lemuth GmbH produziert mit rund 120 Mitarbeitern Anlagen und Maschinen für den automatisierten Fensterbau.
Ein weiteres wachsendes Hightech-Unternehmen mit zurzeit 100 Beschäftigten ist die ABS electronic GmbH. Die 1998 gegründete Firma führt unter anderem automatische Bestückungen von elektronischen Bauteilen durch.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 50° 33′ N, 10° 25′ O