Dreiinselschiff
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Ein Dreiinselschiff ist ein Frachtschiff, welches Back (Aufbau am Vorschiff), Brücke und Poop (Aufbau am Achterschiff) besitzt. Diese Aufbauten tauchten auf See nach dem Kamin oder den Masten zuerst an der Kimm, der sichtbaren Grenze zwischen Meer und Himmel am Horizont, auf.
Der Ausdruck fand bereits im 19. Jahrhundert für Großsegler Eingang in die Fachsprache. Der dort bevorzugte Schiffstyp war allerdings der Glattdecker. Da vornehmlich Liverpooler Reedereien Großsegler (Viermastschiffe) als Dreiinselschiffe in Auftrag gaben, wurden wegen des erstmaligen und häufigen Erscheinens auf Liverpooler Schiffen diese Art des mittleren, von Bord zu Bord reichenden Decksaufbaues (Mittschiffsinsel, Brücke) "Liverpoolhaus" ("Liverpool house") genannt. Großsegler des Dreiinselschifftyps hatten den Vorteil, das Ruderrad auf der Brücke zu fahren anstelle in Hecknähe. Damit ließ sich ein Schiff sicherer steuern (bessere Sicht nach vorn, keine Bedrohung des Steuermanns durch hohe Wellen von achtern bei starkem Seegang). Dazu konnten die Seeleute über Verbindungsstege (Laufbrücken) fast trockenen Fußes vom Bug bis zum Heck gelangen.