Eglė, die Königin der Nattern
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eglė, die Königin der Nattern, oder Eglė, die Königin der Schlangen (litauisch Eglė žalčių karalienė), ist eine der bekanntesten litauischen Legenden und Volksmärchen. Die Geschichte ist eine der ursprünglichsten und archaischsten Erzählungen ihrer Art und vermutlich diejenige mit den vielfältigsten Anspielungen auf die litauische Mythologie. Die unterschiedlichen Versionen der Geschichte, die schriftlich gesammelt wurden, unterscheiden sich nur in Details. Ihr facettenreicher mythologischer Hintergrund hat von jeher Forscher der frühen Kultur und Mythologie der indoeuropäischen Völker angezogen. Unter den interessanten Details der Legende im Vergleich zu ähnlichen märchenhaften Erzählungen ist, dass in ihr nicht nur die permanente Verwandlung eines Menschen in ein Reptil beschrieben wird, sondern auch die permanente Verwandlung von Menschen in Bäume.
Eglė ist einerseits ein sehr populärer litauischer weiblicher Vorname, andererseits aber auch das litauische Wort für den Nadelbaum Fichte. Die Schlangen der Erzählung heißen auf litauisch žaltys, also Ringelnatter, eine ungefährliche und an Land lebende Reptilienart, aber da sie in der Erzählung auf dem Grund der Ostsee leben, ist davon auszugehen, dass vermutlich eher mythische "Wasserschlangen" als im konkreten Sinn biologisch klassifizierte Ringelnattern gemeint sind.
[Bearbeiten] Literatur
- Yvonne Luven. Der Kult der Hausschlange. Eine Studie zur Religionsgeschichte der Letten und Litauer. Köln 2001. (ISBN: 3-412-10300-4). Produktart: Buch. ISBN: 3-412-10300-4. Verlag: Böhlau. 2001, Seitenanzahl: 499, Umfang/Format: XIX, 409 Seiten, 24 cm.