Ehlbeck (Rehlingen)
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Ehlbeck ist einer von 5 Ortsteilen der Gemeinde Rehlingen (seit der Gebietsreform von 1974, vormals eigenständige und nach der Fläche größte Gemeinde des Landkreises Lüneburg), im südwestlichen Zipfel des Landkreises Lüneburg. Die Gemeinde hat ca. 270 Einwohner und besteht aus 4 Höfen, 2 Siedlerstellen, einer Forstarbeiter Siedlung, eines Neubaugebietes “Finkenberg“, sowie anderer einzelner Häuser aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.
[Bearbeiten] Geschichte
Stein- und bronzezeitliche Funde weisen auf eine frühe Besiedelung hin. Die ursprünglichen Namen für das Walddorf Ehlbeck und das Einzelgehöft mit Försterei Rehrhof sind Osterehlbeck und Westerehlbeck. Während in Osterehlbeck die Kirche in Amelinghausen, die Pfarrkirche für die beiden Ehlbeck, zehntberechtigt war, teilten sich den Zehnten von Westerehlbeck die von Zahrenhusen und die von Etzen, bis im 1. Drittel des 14. Jahrhunderts Kloster Lüne beide Hälften erwarb. Bei der Ämterregulierung von 1794 wurde der Rehrhof dem Amt Winsen zehntpflichtig. Unsicher ist, ob das im 16. Jahrhundert ausgestorbene Patriziergeschlecht Ehlbeck aus Ehlbeck stammt.
1866 geriet der Ort in der Raubkammer unversehens in die Zeitungen. Am 29. März des Jahres, dem Gründonnerstag, hatten Revierförster Müller von der Oberförsterei Rehrhof und Förster Werner aus Wulfsode (Landkreis Uelzen) tief drinnen im Revier eine Besprechung mit ihren Hausmeistern. Auf dem Heimweg stellten die Förster vier Wilddiebe. Die zwei waren schon dabei, sich von den rasch Entwaffneten die Personalien geben zu lassen, da gelang es einem der Wilddiebe, dem Dienstknecht Hüners aus Hützel, blitzschnell einer Flinte habhaft zu werden und auf die Förster anzulegen. Müller sank tödlich getroffen nieder. Werner erlitt so starke Verletzungen, daß er in der Nacht zum Karfreitag verschied. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurden die beiden Förster am ersten Ostertag auf dem Amelinghäuser Friedhof zur ewigen Ruhe gebettet. Hüners verurteilte das Schwurgericht Celle zu 20 Jahren Kettenstrafe 1. Grades. Am 1. Juli begann der in der Kettenstrafanstalt Lüneburg die Strafverbüßung.
Als das älteste Gebäude der alten Siedlung gilt der Wollspeicher in Rehrhof aus dem Jahre 1820. Zu dieser Zeit floß die Ehlbeck, das nach dem Dorf benannte Heideflüßchen, noch in der Amtsvogtei Amelinghausen des Amts Winsen. 1852 kamen die beiden Ehlbeck an das Amt Salzhausen, 1859 an das Amt Lüne und 1885 an den Landkreis Lüneburg.
Die Bevölkerungsentwicklung im 20. Jahrhundert:
- 175 Einwohner (1900),
- 230 (1939),
- 469 (1946),
- 281 (1964),
- 247 (1968),
- 204 (1972),
- 271 (2001)
[Bearbeiten] Lage
Der Ort ist von allen Seiten mit Wald umgeben. Im Süden liegt das große Waldgebiet der Raubkammer, jenes, wie auch ein Teil der Gemeinde, zum Truppenübungsplatz Munster-Lager Nord gehört. Der Truppenübungsplatz bildet heute, nachdem alle Höfe größere Flächen ihres Waldes abgeben haben müssen, die südliche Grenze der Gemeinde.
Ehlbeck liegt im Bereich der Endmoränen der letzten Eiszeit. Es ist eine sehr alte Siedlung. Bewiesen wird dies durch Funde von Hügelgräbern (1800 - 800 v.Chr.) und Feuersteindolchen (jüngere Steinzeit). Wahrscheinlich veranlassten die sanften Höhenzüge und der Bach, der durch die Feldmark fließt, eine frühzeitige Besiedelung.
[Bearbeiten] Kultur und Infrastruktur
Handwerks- und Gewerbebetriebe, sowie Geschäfte gibt es nicht. Seit 1966 existiert ein eigener Sportverein, den SV Ehlbeck, der sich integrationsfreudig als öffentlicher Mittelpunkt in Sport als auch in Kultur etabliert hat. In der alten Schule befindet sich der Kinderspielkreis. Ein kleines Schwimmbad bietet im Sommer die kostenfreie Möglichkeit zum baden.
Koordinaten: 53° 5' N, 10° 10' O