Eidetik
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Eidetik (wörtlich von griech. eidos = Bild, Gestalt, Wesen, Idee) meint in der Philosophie das Wesen als anschauliche Gegebenheit.
In der Psychologie ist Eidetik eine besondere Qualität des Vorstellungsvermögens. Die Vorstellungen eines Eidetikers können so realistisch wie Wahrnehmungen sein, wobei er (im Gegensatz zum halluzinativen Erlebnis) weiß, dass seine Vorstellungen keine Wahrnehmung sind.
Differentialdiagnostisch müssen also eidetische Vorstellungen von Halluzinationen unterschieden werden (eine Wahrnehmung ohne äußere Wahrnehmungsquelle heißt Halluzination). Das "Stimmenhören" als nicht-psychotisches Phänomen kann als eidetische Vorstellung betrachtet werden.
Nach Hehlmann (1965) wurde die psychologische Lehre von der Eidetik 1907 durch den in Wien wirkenden Viktor Urbantschitsch (1847-1921), von Oswald Kroh (1887-1955) und Erich Rudolf Jaensch ausgestaltet. Viktor Urbantschitsch war Professor für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der Universität Wien. Jaensch spielte als Präsident der Gesellschaft für Deutsche Psychologie (1936-1940) im Nationalsozialismus eine unrühmliche Rolle.
[Bearbeiten] Literatur
- Brüne, Wolfram (1965). Eidetische Phänomene und ihre willkürliche Beeinflußbarkeit. Ratingen: Henn.
- Hehlmann, Wilhelm (1965). Wörterbuch der Psychologie. 4. Auflage. Stuttgart: Alfred Kröner
- Urbantschitsch, Viktor (1907). Über subjektive optische Anschauungsbilder. Leipzig [u.a.] : Deuticke