Eisschraube
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Eisschrauben werden zur Absicherung einer Eiskletterroute und zum Standplatzbau beim Eisklettern verwendet. Die Eisschraube hat die in der Vergangenheit verwendeten Eisnägel oder Pitons abgelöst. Eisschrauben sind Rohrschrauben mit sehr scharfen geschliffenen Spitzen und einem groben Gewinde aussen. Eisschrauben werden aus Gewichtsgründen gelegentlich aus Titan hergestellt, meist jedoch aus Stahl. Sie werden mit einer Hand ins Eis eingedreht und das abgesprengte verdrängte Eis wird durch die hohle Eisschraube nach außen transportiert. Zum Standplatzbau im Eis werden im Allgemeinen 2 Eisschrauben mit einer Bandschlinge durch ein Kräftedreieck verbunden. Der Winkel dieses Kräftedreiecks sollte möglichst klein sein, um die Kräfte, die auf das Eis wirken, zu vermindern. Optimal ist die Kraftverteilung, wenn die Schrauben übereinander und 50 cm voneinander entfernt angeordnet sind.
Neuste Festigkeitsuntersuchungen haben Gesamtfestigkeiten der Eissicherung von bis zu 40 kN ergeben (Quelle: Black Diamond Deutschland, Expeditionsbergsteigen.com). Der deutsche Alpenverein hat ebenfalls eine Untersuchung von Festigkeiten von Eisschrauben und Sicherungen im Eis durchgeführt (Ausgabe April 2005 der Mitgliederzeitschrift Panorama des deutschen Alpenvereins). Dort wurden in "gutem Eis" Festigkeit der Eissicherung von bis zu 22 kN gemessen. (Der Messaufbau konnte als maximale Kraft lediglich 22kN anzeigen.) Beim Versuch wurden etliche Bohrhaken aus dem Fels gerissen und Alu-Schraubkarabiner haben versagt.
[Bearbeiten] Historie
Bei der Erstbegehung der Nordwestwand des Großen Wiesbachhorns in der Glocknergruppe verwendeten Willo Welzenbach und sein Begleiter Franz Riegele 1924 erstmals Eisnägel, die im Laufe der Zeit zur heutigen Eisschraube weiterentwickelt wurden.
[Bearbeiten] Links
Berg&Steigen: Normanforderungen für Eisschrauben (pdf)