Elisabeth Ney
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Elisabeth Franziska Bernadina Ney (* 26. Januar 1833 in Münster (Westfalen); † 29. Juni 1907 in Austin, Texas) war eine deutsche, später als Elisabet Ney eine US-amerikanische Bildhauerin.
[Bearbeiten] Leben
Elisabeth Ney studierte 1852 zunächst an der Münchner Akademie der Künste und wechselte 1855 nach Berlin, wo sie zu Christian Daniel Rauchs bevorzugter Schülerin wurde. Nach dessen Tod 1857 erhielt sie einige seiner Aufträge. Sie fertigte Büsten von Arthur Schopenhauer, Giuseppe Garibaldi, Otto von Bismarck, Justus Liebig, Friedrich Wöhler, Jakob Grimm (1863) und Eilhard Mitscherlich. Außerdem einen gefesselten Prometheus und ein Standbild von König Ludwig II. von Bayern.
In Heidelberg lernte sie den schottischen Arzt Edmund D. Montgomery kennen, der an Tuberkulose erkrankte. Sie heiratete ihn 1863 und ging mit ihm nach Madeira, wo das Klima für ihn zuträglicher war. 1871 wanderten die Montgomerys nach Thomasville, Georgia aus. 1873 kauften sie eine Farm, die Liendo Plantation in Hempstead, Waller County, Texas. Die nächsten zwanzig Jahre bewirtschaftete sie diese Farm und zog zwei Söhne groß. Nachdem sie den Gouverneur von Austin, Texas kennengelernt hatte, beschloss sie wieder an ihre Bildhauerkarriere anzuknüpfen und richtete sich bei Austin ein Atelier ein. Sie bekam den Auftrag die Büsten von Sam Houston und Stephen F. Austin für die Weltausstellung in Chicago 1893 zu schaffen. Die Büsten sind heute jeweils im Texas State Capitol in Austin und in der National Statuary Hall Collection im Kapitol in Washington, D.C. zu betrachten. Außerdem bekam sie den Auftrag, ein Grabdenkmal von Albert Sidney Johnston zu schaffen (heute auf dem Texas State Cemetery), sowie eine Lady Macbeth für die Sammlung des Smithsonian American Art Museum. Nebenbei war sie auch kunstpolitisch aktiv und begründete eine kleine Künstlerkolonie in Austin.
Elisabeth Ney starb 1907. Sie wurde neben ihrem Mann in Liendo beigesetzt. 1911 wurde ihr zu Ehren die Texas Fine Arts Association begründet. Ihr Atelier wurde in das Elisabet Ney Museum umgewandelt.
[Bearbeiten] Literatur
- Emily Fourmy Cutrer: The Art of the Woman: The Life and Work of Elisabet Ney. University of Nebraska Press, Lincoln, Nebraska, 1988 (ISBN 0-8032-1438-3)
- Jan Fortune und Jean Barton: Elisabet Ney. Alfred A. Knopf, New York, 1943
- Patricia D. Hendricks, und Becky Duval Reese: A Century of Sculpture in Texas: 1889 - 1989. (Ausstellungskatalog; Archer M. Huntington Art Gallery, University of Texas Press, Austin, Texas, 1989
- Carol Morris Little: A Comprehensive Guide to Outdoor Sculpture in Texas. University of Texas Press, Austin, Texas, 1996 (ISBN 0-292-76034-5)
[Bearbeiten] Weblinks
- Handbook of Texas, name:Elisabet Ney
- Elizabet Ney
- Homepage des Elisabet Ney Museums
- Fahndungsaufruf: Die Büste Eilhard Mitscherlichs wurde aus dessen Mausoleum in Schöneberg gestohlen (mit Bild)
Personendaten | |
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NAME | Ney, Elisabeth |
ALTERNATIVNAMEN | Ney, Elisabet |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bildhauerin |
GEBURTSDATUM | 26. Januar 1833 |
GEBURTSORT | Münster (Westfalen) |
STERBEDATUM | 29. Juni 1907 |
STERBEORT | Austin, Texas |