Elisabeth Schumacher
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Elisabeth Schumacher (geb. Hohenemser, * 28. April 1904 in Darmstadt, † 22. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee) war Grafikerin und Widerstandskämpferin; sie gehörte zum Kreis der Schulze-Boysen/Harnack-Gruppe (NS-Jargon: "Rote Kapelle") und wurde von den Nazis hingerichtet.
[Bearbeiten] Lebenslauf
Elisabeth wurde als Tochter des Ingenieurs Fritz Hohenemser geboren, der einer jüdischen Bankiersfamilie aus Frankfurt am Main entstammt. Die Mutter war christlicher Herkunft und stammte aus Meiningen. 1914 zog die Familie von Straßburg nach Frankfurt am Main um.
Fritz Hohenemser starb kurz darauf als Soldat im Ersten Weltkrieg. Mit Mutter und Geschwister übersiedelte Elisabeth darauf nach Meiningen.
Seit 1921 wieder in Frankfurt lebend, studierte sie mit Unterbrechungen bis 1925 an der Kunstgewerbeschule Offenbach. Bis 1928 arbeitete sie in einem Kunstgewerbeatelier, um anschließend bis 1933 in Berlin an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst in der Grafikklasse bei Professor Ernst Böhm zu studieren. Nach Abschluss des Studiums war sie für das Deutsche Arbeitsschutzmuseum in Berlin tätig. Auf Grund der Nürnberger Gesetze galt sie als „Halbjüdin“. Dadurch hatte sie keine Chance auf eine feste Anstellung und konnte nur freiberuflich arbeiten.
1934 heiratete Elisabeth Hohenemser den Bildhauer Kurt Schumacher, einen überzeugten Kommunisten. Das Ehepaar schloss sich dem Freundeskreis um Libertas und Harro Schulze-Boysen, Mildred und Arvid Harnack an, der später von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) „Rote Kapelle“ genannt wurde. Die Gruppe beteiligte sich an der illegalen Verteilung von Flugblättern und dokumentierte Verbrechen des NS-Regimes.
Elisabeth Schumacher wollte jüdische Angehörige vor der Deportation schützen. Ferner glaubte sie an Möglichkeiten für Friedensverhandlungen mit der Sowjetunion. Das Ehepaar Schumacher war wahrscheinlich Anfang 1941 an dem Versuch beteiligt, die Sowjetunion mit Funksprüchen vor dem deutschen Angriff zu warnen. Beide nahmen August 1942 den Kommunisten Albert Hößler auf, der seit den 1930er Jahren in der Sowjetunion lebte und mit dem Fallschirm über Deutschland abgesprungen war, um die Widerstandsgruppe bei der Übermittlung von Informationen in die Sowjetunion zu unterstützen.
1942 wurden nach Entschlüsselung eines Funkspruchs zahlreiche Menschen aus den genannten Widerstandskreisen verhaftet. Am 12. September 1942 erfolgte auch die Festnahme von Elisabeth Schumacher in ihrer Wohnung. Wie ihr Mann wurde sie vom Reichskriegsgericht am 19. Dezember 1942 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“, Spionage und weiterer politischer Vergehen zum Tode verurteilt.
Elisabeth Schumacher starb am 22. Dezember 1942 unter dem Fallbeil in der Haftanstalt Berlin-Plötzensee. Eine Dreiviertelstunde vor ihrem Tod war dort ihr Mann gehängt worden.
[Bearbeiten] Zitat
„Dieser Krieg nimmt immer wahnwitzigere Formen an.“ (Elisabeth Schumacher im März 1941)
[Bearbeiten] Weblinks
- [1] Biografie mit Foto (Gedenkstätte Deutscher Widerstand)
Personendaten | |
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NAME | Schumacher, Elisabeth |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Widerstandskämpferin |
GEBURTSDATUM | 28. April 1904 |
GEBURTSORT | Darmstadt |
STERBEDATUM | 22. Dezember 1942 |
STERBEORT | Berlin-Plötzensee |