Elternalarm
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Der Elternalarm - Untertitel Münsters Studierende bekommen Besuch ist eine gemeinsame Aktion der Stadt Münster in Westfalen, der Westfälischen Wilhelms-Universität und den weiteren Hochschulen der Stadt sowie den Westfälischen Nachrichten.
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[Bearbeiten] Projekt
Der Elternalarm war bei ihrer ersten Auflage 2005 die bundesweit erste derartige Aktion. Er ist eine Art Tag der offenen Tür für die Eltern der Studierenden an den zahlreichen Hochschulen von Münster. Das Programm beginnt jeweils mit einer Eröffnungsveranstaltung im Hörsaalgebäude am Hindenburgplatz, im Laufe des Wochenendes werden Führungen und Vorlesungen in vielen über die gesamte Stadt verteilte Hörsälen und Labors angeboten.
Die Stadt Münster, die die Aktion über die Marketing-Abteilung Münster-Marketing unterstützt, bietet – als Parallele zum Studentenausweis – einen Elternausweis an, mit dem die Busse der Stadt kostenlos genutzt werden können, außerdem werden Ermäßigungen für Museum und Theater gewährt und in der Mensa werden die vergünstigten Preise für Studierende gewährt.
Das Logo der Aktion wurde von der Fachrichtung Design der Fachhochschule Münster im Rahmen eines Wettbewerbes entworfen. Als Sieger ging dabei ein im Design eines Ortsschildes gehaltenes gelbes Plaket mit der Aufschrift Elternalarm und der Unterzeile Münsters Studierende bekommen Besuch. Darunter ist das Datum abgebildet.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Elternalarm fand das erste Mal vom 4. November bis zum 6. November 2005 statt. Die 833 Anmeldungen wurden von der Stadt als Erfolg gewertet, zusätzlich kamen auch nicht angemeldete Gäste. Bei den Kulturveranstaltungen wurden so 2.600 Besucher registriert.
Aus diesem Grund fand 2006 vom 27. bis zum 29. Oktober eine Neuauflage statt. Diese wurde von der von der Bundesregierung getragenen Initivative Deutschland – Land der Ideen als einer von „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet. Die Teilnehmerzahl lag bei rund 1.000 Eltern, zu den Veranstaltungen am Tag der Hochschulkultur am 29. Oktober wurden rund 1.500 Gäste registriert.
[Bearbeiten] Reaktionen
Von den Studenten im Vorfeld eher gleichmütig hingenommen, hatte der AStA der Aktion seine Unterstützung versagt, da der Elternalarm eine reine Marketingaktion sei und an den Bedürfnissen der Studierendenschaft vorbeigehe.
Auch Bundesweit erregte das Münsteraner Modell bereits einige Aufmerksamkeit. so schrieb die Süddeutsche Zeitung unter dem Titel „Jetzt holen die auch noch die Eltern an die Uni...“ über die Aktion. Von Politikerseite gab es Reaktionen unter anderem von Wolf-Michael Catenhusen (Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung), der den Elternalarm als „Projekt ohne Beispiel“ bezeichnete. Die damalige Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn fand die Idee „ausgezeichnet“, weiter hofft sie, dass Münster „einen Impuls zur Einbindung der Familien in die Kultur einer Hochschulstadt“ geben kann. Prof. Dr. Thomas Hoeren von der Universität Münster sieht den Elternalarm vor allem als Zeichen der veränderten Zeit seit der Generation der 68er. So seien Eltern heute nicht mehr bereit, Studienverlauf und Studienbedingungen ihrer Kinder kommentarlos zu akzeptieren. Gerade vor diesem Hintergrund sei der Elternalarm ein erstes Signal, dass die Hochschulen die Bedürfnisse der Eltern ernst nehmen.