Encoder
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Ein Encoder (oder auch Coder/Codierer) ist ein technisches Element. Dabei kann der Begriff sowohl in der Nachrichtentechnik als auch in der Antriebstechnik auftauchen und verschiedene Bedeutungen haben.
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[Bearbeiten] Encoder in der Nachrichtentechnik
Man versteht in der Nachrichtentechnik unter einem Encoder in der Regel den ersten Umsetzer, Konverter oder Wandler für digitale oder analoge Signale. Er bildet mit möglichen weiteren Umsetzern bzw. einer Decodiereinheit oder auch Decoder genannt eine logische Einheit bzw. eine Funktionskette.
[Bearbeiten] Encoder in der digitalen Nachrichtentechnik
Ein Encoder ist ein System, das eine Datenquelle (zum Beispiel ein digitales Audiosignal, ein Dateiformat, ein Computerbild, ein gegen Fehler empfindliches Datensignal) in ein für einen bestimmten Kanal geeignetes Format umwandeln soll.
Ein 'Encoder' arbeitet nach einer fest vorgegebenen Codiervorschrift, damit der Decoder auf der Empfängerseite das Signal wieder in das ursprüngliche Format zurückkonvertieren kann.
Zu einem Encoder gehört also immer ein „entgegengesetzt“ arbeitender Decoder, siehe Codec.
Das folgende Bild stellt ein Encoder/Decoder-System dar:
Es gibt viele Gründe für die Codierung einer Datenquelle:
- Komprimieren von Audio- oder Videodaten für eine schnelle Übertragbarkeit über „langsame“ Datenkanäle (viel Daten in kurzer Zeit)
- Komprimieren von Audio- oder Videodaten um bei gegebener Übertragungsgeschwindigkeit oder gegebenem Speicherplatz eine höhere Bild- oder Tonqualität zu erzielen.
- Daten werden mit Fehlerschutz codiert, damit Störungen, die auf dem Übertragungskanal auftreten und die Daten stören würden, beim Empfänger korrigiert werden können (Forward Error Correction). Dazu werden den ursprünglichen Daten von einem Encoder zusätzliche Informationen beigefügt, die dem Decoder erlauben, Daten und Fehler voneinander zu trennen.
[Bearbeiten] Encoder in der analogen Nachrichtentechnik
Vor der Rundfunkübertragung werden Stereotonsignale im Sender aufbereitet (codiert) und beim Empfang durch den Stereodecoder im Rundfunkempfänger wieder zum zweikanaligen Stereosignal decodiert.
[Bearbeiten] Encoder in der mechanischen Antriebstechnik
Encoder sind optische oder magnetische Messwertgeber, die die aktuelle Position einer Motorwelle oder einer Antriebseinheit erkennen und als elektrisches Signal ausgeben. Es werden zwei Arten von Encodern unterschieden: Rotatorische und lineare Encoder. Rotatorische Geber werden an rotierenden Bauteilen (zum Beispiel auf einer Motorwelle) montiert. Lineare Encoder werden typischerweise an Bauteile mit geraden Bewegungen montiert. Mit Hilfe des Ausgangssignals des Encoders kann eine mechanische Konstruktion immer wieder in die genaue Ausgangsposition zurückgefahren werden (zum Beispiel in jedem Computerdrucker immer wieder an den genauen Anfang der Zeilen). Die meisten optischen Encoder bestehen aus einer durchsichtigen Kunststofffolie mit aufgedruckten schwarzen Strichen in gleichmäßigem Abstand. Die Folie ist mit dem beweglichen Bauteil verbunden. An einer Stelle wird die Folie von einer feststehenden Lichtschranke (LED plus Fototransistor)umschlossen. Durch die Bewegung des Bauteils wandern nun die Striche durch die Lichtschranke. Bei jedem Strich gibt der Fototransistor einen elektrischen Impuls, der in einer elektronischen Steuereinheit verarbeitet werden kann.
[Bearbeiten] Siehe auch:
- XviD: MPEG-4-Video Encoder
- Lame: MP3-Audio Encoder
- GWF Encoder: für Wasser und Gaszähler
- Reed Solomon-Encoder: Fehlerschutz für digitale Daten; gern benutzt in der Nachrichtentechnik
- Trellis-Encoder: Fehlerschutz für digitale Daten
- Cork Encoding: Diese Codierung heißt nach dem Ort, an dem sie beschlossen wurde (http://www.qno.de/computer/latex/fonts/tutorial.html)