Enforcement
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Mit Enforcement (engl. für Erzwingung) wird, speziell in der Datenverarbeitung und im Verkehrswesen der Vorgang der Durchsetzung bestimmter gewünschter oder vorgeschriebener Verhaltensweisen, und der dazu möglicherweise eingesetzten technischen und organisatorischen Maßnahmen, bezeichnet. Vor allem Gebote und Verbote, die als verhaltenslenkende Vorgaben im Verkehr zur Gewährleistung eines sicheren Ablaufs so differenziert ausgearbeitet sind wie in wenigen anderen Lebensbereichen;
Beispiele:
- Geschwindigkeitsmessanlagen mit Fotoapparat (Starenkasten), Sichtung der Fotos, Ermitteln und Anschreiben der Halter der betroffenen Fahrzeuge, Anhörung, Bußgeldbescheid, Bußgeldinkasso oder Weitergabe an Gericht;
- Fahrscheinkontrolle durch menschliche Kontrolleure, Kassieren des erhöhten Beförderungsentgelts;
- Reifenkralle, die nur gegen Zahlung der entsprechenden Buße ein regelwidrig abgestelltes Fahrzeug wieder freigibt.
Ein völliger Verzicht auf Enforcement führt meist zu einem mehr oder weniger hohen Grad an Regelverstößen oder Missbrauch und damit i.a. zu Schäden. Zu viel Enforcement erzeugt letztendlich zu hohe Kosten und Ablehnung bei den betroffenen. Das Optimum liegt, wie meistens, irgendwo dazwischen.
Neben enforcement gibt es weitere Möglichkeiten der Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens:
- Engineering: eine veränderte Angebotsgestaltung, betreffend sowohl die Verkehrswege für verschiedene Verkehrsträger wie auch die Verkehrsmittel;
- Education: Maßnahmen der Ausbildung, Aufklärung und Information in erster Linie der Fahrzeugführer, in einem erweiterten Verständnis als Verkehrsträgermarketing jedoch auch aller Nutzer.
Als weitere grundsätzliche Möglichkeit zur Beeinflussung (nicht nur) des Mobilitätsverhaltens ist ein viertes "E" zu ergänzen: Anreizsysteme bzw. Variationen des Kosten-Nutzen-Kalküls der Verkehrsteilnehmer, zu bezeichnen als encouragement oder economy (z.B. Maut).
[Bearbeiten] Literatur
- Zaal, D. (1994). Traffic Law Enforcement: A review of the literature, Accident Research Centre, Monash University, Victoria, Australia.
[Bearbeiten] Weblinks
- EU-Projekt ESCAPE ("Enhanced Safety Coming from Appropriate Police Enforcement")
[Bearbeiten] Weitere Bedeutung
Weitere Bedeutung, der momentan viel Aufmerksam zukommt, stammt aus dem Bereich der Wirtschaftsprüfung.
Hier bezeichnet Enforcement die Kontrolle der Richtigkeit von Einzel- und Konzernabschlüssen von Unternehmen, und zwar zusätzlich zu der obligatorischen Abschlussprüfung durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Das Enforcement wird in der Regel durch eine staatliche Stelle durchgeführt (in USA SEC).
In Deutschland ist das Enforcement durch das Bilanzkontrollgesetz (BilKoG) von 2004 kodifiziert worden; die Aufgabe wurde der eigens eingerichteten (privatrechtlichen) Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) e.V., Berlin, übertragen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als deutsche Wertpapieraufsichtsbehörde überwacht deren Arbeit und greift ggf. auf der sog. 2. Stufe ein.
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