Erker
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ein Erker (mhd. erker[e], ärker, wohl ein Lehnwort aus nordfrz. arquière „Schützenstand, Schießscharte“ (eigentlich "Mauerausbuchtung“)) ist ein geschlossener, überdachter, über ein oder mehrere Geschosse reichender Vorbau an der Fassade eines Hauses. Im Gegensatz zur Auslucht steigt er nicht vom Boden auf, sondern wird von einer auskragenden Balkenlage oder Konsolen getragen.

Erker waren zum Beispiel im Mittelalter an Wehrbauten beliebt. Zum einen konnte man von ihnen aus die Mauer besser übersehen und mögliche Angreifer zielsicher mit Wurfgeschossen bekämpfen (siehe auch: Wehrerker). Bei einem Eckerker hatte man sogar einen Blickwinkel von 270°. Zum anderen diente der nach unten offene Erker der Erleichterung, also als Toilette und war somit ein Aborterker. Bei Burgen, Patrizierhäusern und bei Schlössern ist oft ein eingeschossiger Kapellenerker (auch Chörlein genannt) zu finden, in dem sich der Altarraum einer Hauskapelle befindet. Ein Kirchengebot verbietet Wohnräume über dem Altar.
Seit der Spätgotik und der Renaissance diente der Stubenerker im Wohnhaus zur Erweiterung der Wohnfläche, zur besseren Belichtung der Räume und als künstlerisches Gliederungsmotiv der Fassade. Wenn der Erker nur auf Höhe der Fenster, also ohne die Brüstung aus der Fassade vorspringt, so ist dies ein Fenstererker und nicht ein Erkerfenster, da alle Fenster von Erkern so genannt werden. Oft ist der Erker als Erkertürmchen mit einem Dach bis über die Traufkante hochgeführt.
[Bearbeiten] Sonstiges
Erker ist nicht nur ein Begriff aus der Architektur, sondern auch ein weitverbreiteter Familienname im Rheinland.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Erker – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |