Erlöserkirche (Wuppertal)
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Die Erlöserkirche im Wuppertaler Stadtbezirk Oberbarmen ist das zweite für die lutherische Gemeinde Wichlinghausen errichtete Gotteshaus.
Die lutherische Gemeinde Wichlinghausen beschloss im Jahre 1912 einen Neubau für die westlichen Neubaugebiete des Stadtteils. Ursprünglich war ein einfacher Betsaal ohne Turm angedacht, schließlich entschied man sich aber doch für einen Kirchbau, dessen Turm mit dem Wetterhahn der Alten Wichlinghauser Kirche von 1744 geschmückt wurde. Die Kirche wurde nach Plänen des Barmer Architekten Wilhelm Werdelmann 1913-1914 errichtet.
Der wuchtige, mehrgeschossige, nach Westen ausgerichtete Bau im so genannten „Heimat-Stil“ enthielt außer dem Kirchraum verschiedene Gemeinderäume und eine Küsterwohnung im Erdgeschoss, über dem sich der Gottesdienstraum befindet. Superintendent Bausch berichtete vor der Kreissynode 1914, die Kombination der Bauweise sei eine Verbindung von Kriche und Gemeindehaus, wie sie vielleicht in Zukunft noch mehr in den Großstädten folgen wird. [1] Die Umbauten mehrer Wuppertaler Kirchen nach dem Zweiten Weltkrieg (so Neue Kirche und Christuskirche in Elberfeld) haben diese Vermutung bestätigt.
Nach außen erweckt der schiefergedeckte Bau mit hohen Mansarddächern den Eindruck einer Anlage auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes mit Vierungsturm; Turm und Seitenflügel sind jedoch Anbauten ohne Zusammenhang mit dem Innenraum zu verschiedenen Zwecken. Von außen präsentiert sich der verputzte Bau monumental und doch sehr schlicht für seine Zeit, der Kirchraum im Innern mit 1.200 Plätzen war tonnengewölbt und mit stützenlosen Emporen an drei Seiten umgeben. Der zentrale Aufbau von Kanzel und Altar unter der Orgelempore konnte durch einen Vorhang vom übrigen Kirchraum abgetrennt werden, die ursprünglich lose Bestuhlung ermöglichte eine variable Nutzung des Kirchraums. Nach geringen Kriegsschäden wurde das variable Nutzungskonzept des Raums 1954 mit dem Einbau von Kirchenbänken eingeschränkt, was bei einer neuerlichen Renovierung 1988 wieder zurückgenommen wurde.
[Bearbeiten] Quellen/Weblinks
- Werner Franzen: Gottesdienststätten im Wandel: Evangelischer Kirchenbau im Rheinland 1860–1914, Diss., Duisburg 2002 ([1])
- Denkmaleintrag auf den Seiten der Stadt Wuppertal
- Hans Helmich, Rainer Hendricks: Die Kirchengemeinde Wichlinghausen 1744-1994, Wuppertal 1994
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Nachdruck im Barmer Anzeiger 1966 aus der Barmer Zeitung, zitiert nach Helmich/Hendricks, s. Quellen
Koordinaten: 51° 16' 55" N, 7° 12' 4" O