Ernst Ludwig Herrfurth
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ernst Ludwig Herrfurth (* 6. März 1830 in Oberthau bei Merseburg; † 14. Februar 1900 in Berlin) war ein preußischer Staatsmann.
Nach einem Jurastudium in Jena und Berlin war Herrfurth bei der Regierung in Arnsberg angestellt. Ab 1867 wurde er zum Regierungsrat befördert und wurde 1873 nach Berlin in das Innenministerium berufen berufen. Dort arbeitete er vorrangig auf den Gebieten Versicherungen, Gemeindefinanzen und Statistik. Herrfurth war ab 1882 Unterstaatssekretär, bis er 1888 zum Minister des Innern in Preußens befördert wurde, was erhebliche Auseinandersetzungen unter den politischen Größen seiner Zeit auslöste. Dieses Amt hatte er bis 1892 inne.
Herrfurth unternahm mit dem Entwurf einer Landgemeindeordnung für die sechs östlichen Provinzen Preußens den Versuch, das bis dahin ungenügende Kommunalrecht zu verbessern. Da er ab 1888 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses war, gelang es ihm 1892 schließlich, seine Gemeindeverfassung vom Parlament bestätigen zu lassen. Herrfurth setzte sich bis zu seinem Rücktritt im Jahr 1892 für die Eingemeindung einiger Berliner Vororte in die Hauptstadt ein. Des Weiteren setzte er zusammen mit Emma Ihrer am 10. Mai 1890 durch, dass von Frauen für Frauen einberufene Versammlungen nicht mehr verboten wurden.
Herrfurth wohnte 1892 Unter den Linden 73. Er wurde auf dem Alten Kirchhof der Zwölf-Apostel-Gemeinde der sogenannten Schöneberger Roten Insel begraben.
[Bearbeiten] Ehrungen
Straßen:
- Herrfurthstraße, in Neukölln, Name seit 6. März 1893 (zwischen Hermannstraße und Schillerpromenade)
- Herrfurthstraße, Zehlendorf (vom 2. Mai 1905 bis 1. Juni 1961, heute heißt sie Von-Laue-Straße)
Plätze:
- Herrfurthplatz zwischen Herrfurthstraße und Schillerpromenade in Neukölln, Name wie die Herrfurthstraße seit 6. März 1893.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Herrfurth, Ernst Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Staatsmann |
GEBURTSDATUM | 6. März 1830 |
GEBURTSORT | Oberthau bei Merseburg |
STERBEDATUM | 14. Februar 1900 |
STERBEORT | Berlin |