Ernst Schlange

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Ernst Schlange (* 1. September 1888 auf Gut Schwaneberg, Kreis Prenzlau; † unbekannt) war Gauleiter der NSDAP.

[Bearbeiten] Leben

Ernst Schlange war der älteste Sohn eines Rittergutbesitzers. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums absolvierte er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Greifswald und Halle. Gleichzeitig arbeitete er als Volontär bei der Mitteldeutschen Privatbank in Halle. 1912 erfolgte die Einstellung als Referendar und seit 1913 war er als Angestellter der damaligen Darmstädter Bank in Berlin tätig.

1914 legte er noch das Gerichtsassessor-Examen in Prenzlau ab. Bei einem Jagdunfall wurde seine linke Hand verstümmelt und er schaffte es erst beim neunten Mal, als Kriegsfreiwilliger eingezogen zu werden. Ab November 1914 war er an der Westfront, 1915 wurde er zur Ostfront versetzt. Am 1. Juni 1915 wurde er in den Karpaten schwer verwundet (Verlust des rechten Arms und Lungeflügels und Zerschmetterung der rechten Körperseite). Erst 1919 konnte er das Lazarett verlassen. Er arbeitete danach zunächst als Gerichtsassessor und später als Regierungsrat.

1922 trat er in die NSDAP ein, die 1923 verboten wurde. Danach blieb er weiterhin politisch aktiv und schloss sich 1925 wieder der NSDAP an. Am 27. März 1925 wurde er zum Gauleiter des Gaues Berlin-Brandenburg ernannt. Allerdings erwiesen sich die Strömungen innerhalb der NSDAP hier so unterschiedlich, dass er und sein Vertreter Schmiedicke sich nicht mehr durchsetzen konnten. Beide besaßen weder die Kraft noch die Autorität, die Parteimitglieder in ihrem Gau zusammenzuschweißen. Schlange trat als Gauleiter von Berlin Brandenburg am 20. Juni 1926 zurück. Kurze Zeit später übersiedelte er nach Potsdam und übernahm dort den Aufbau der NSDAP. 1932 wurde er in den Preußischen Landtag gewählt. Am 18. Oktober 1932 wurde er zum Gauleiter des abgetrennten Gaues Brandenburg ernannt. Diese Tätigkeit endete aber schon am 16. März 1933 als der Gau Brandenburg mit Gau Ostmark zum neuen Gau Kurmark vereinigt wurde.

1934 wurde er noch zum Präsidenten der Generaldirektion der Preußisch-Süddeutschen Klassenlotterie ernannt. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.